Fachkräfte an Förderschulen im Kreis Gütersloh locken

Von Matthias Bornhorst,

Um die Betreuung der Kinder an den Förderschulen im Kreis Gütersloh aufrecht zu erhalten, will der Schulträger auf drei Mittel setzen.

Um die Betreuung der Kinder im Offenen Ganztag an den Förderschulen im Kreis Gütersloh aufrecht zu erhalten, setzt der Kreis als Schulträger auf drei Mittel: mehr Stunden fürs Personal, geänderte Anforderungen an Bewerber und etwas kürzere Öffnungszeiten. Foto: dpa

Kreis Gütersloh (bor) - Der sich zuspitzende Personalmangel an vielen Schulen ist bekannt. Gegensteuern will der Kreis Gütersloh an seinen Förderschulen im Offenen Ganztag nun, indem das Stellenprofil für Erzieher und Sozialpädagogen verändert und die Stundenzahl aufgestockt werden. Trotzdem kann es zu kürzeren Betreuungszeiten kommen. Das hat der Kreisausschuss am Montag beschlossen.

Stellen von 26 auf 32 Stunden aufstocken

Konkret geht es zunächst um die Paul-Maar-Schule in Rietberg und um die Erich-Kästner-Schule in Harsewinkel. An beiden Schulen müssen je Gruppe ein Sozialpädagoge und ein Erzieher eingesetzt werden. Um die Betreuung der Kinder aufrecht zu erhalten, sollen fünf Stellen von jeweils 26 auf 32 Stunden aufgestockt werden. Die 26-Stunden-Stellen seien wenig attraktiv, argumentiert die Kreisverwaltung. So sei die Stundenzahl zu gering, als dass die Jobs finanziell auskömmlich seien. Andererseits seien es zu viele Stunden, um einer weiteren Tätigkeit nachzugehen.

Die gewonnen Stunden sollen nun sowohl für intensivere Vorbereitung als auch zur Begleitung des Unterrichts genutzt werden, damit die Verzahnung zwischen Vormittag und Nachmittag besser klappt. Die jährlichen Mehrkosten liegen bei 46 000 Euro, hinzu kommen Tarifsteigerungen.

Überhaupt sollen höhere Personalkosten durch Tarifsteigerungen akzeptiert werden – und zwar nicht nur für die im öffentlichen Dienst Beschäftigten.

Anforderungen an neues Personal verändern

Außerdem will der Kreis als Schulträger die Anforderungen an neues Personal nicht mehr so eng sehen. Und zwar dann, wenn eine anders qualifizierte, dafür aber erfahrene und geeignete Kraft zur Verfügung steht und die Schulleitung diese auch einstellen will. Das gilt aber nur für Förderschulen mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.

„Die Besetzung der Stellen in der Betreuung gestaltet sich zunehmend schwierig“, heißt es. So sei es nicht nur schwierig, qualifiziertes Personal zu finden, das konkret auf eine freie Stelle passe. Vielmehr gehe es darum, überhaupt geeignete Leute zu finden, deren Profil dann auch mal leicht abweichen darf. Brisant: Bei Neusteinstellungen handele es sich oft um Berufseinsteiger, die nach kurzer Zeit wieder gingen, weil ihnen der Umgang mit den Kindern mit Förderbedarf zu herausfordernd sei.

Betreuungszeiten im Einzelfall einschränken

Um offene Stellen zu besetzen und Mitarbeiter zu halten, sollen zusätzlich die Betreuungszeiten im Einzelfall und in Abstimmung mit der Schulleitung und den Eltern vorübergehend von 16.30 Uhr auf 16 Uhr reduziert werden. Bislang konnten offene Stellen nämlich nicht besetzt werden, weil die Bewerberinnen ihre eigenen Kinder selbst bis 16.30 Uhr von der Schule abholen mussten.

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Von Matthias Bornhorst,