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19.05.2023 | 18:18 Uhr
Es hat wieder geklappt. Betrüger haben einem Bielefelder in Gütersloh einen hohen Geldbetrag abgeluchst.
Die Polizei sucht Zeugen und bittet um Hinweise.
Gütersloh/Bielefeld (gl) - Einem Schockanrufer ist es am Mittwoch womöglich mit einem Komplizen gelungen, einen 71-jährigen Bielefelder nach Gütersloh zu locken und ihm am Amtsgericht einen hohen Geldbetrag abzunehmen.
Gegen 11 Uhr erhielt der Bielefelder von einem vermeintlichen Polizisten die Nachricht, sein Sohn habe bei einem Verkehrsunfall eine schwangere Frau getötet. Eine Geldzahlung könne dazu führen, dass der Sohn freigelassen werde. Die erste Forderung lautete 100 000 Euro.
Bei der Bank Autokauf vorgeschoben
Als der Senior Zahlungsbereitschaft signalisiert habe, sei der Betrüger von der ursprünglichen Summe abgerückt und habe „sich mit einer deutlich geringeren Summe zufrieden“ gegeben, schreibt die Polizei.
Bei der Bank habe das Opfer angegeben, Geld für ein Auto zu benötigen. Dann habe er sich auf den Weg nach Gütersloh begeben. Im Glauben, eine Kaution für seinen Sohn zu bezahlen, übergab der 71-Jährige gegen 13.30 Uhr am Amtsgericht in Gütersloh Geld an einen Boten, der ihm telefonisch angekündigt worden war.
Der Geldabholer war etwa 20 Jahre alt. Er hatte kurze Haare und trug eine schwarze Jacke. Bei sich trug er eine Ledertasche. Hinweise zu diesem Betrugsfall nimmt das Kriminalkommissariat 13 des Polizeipräsidiums Bielefeld unter 0521/5450 entgegen.
Kaution in Deutschland eher ungewöhnlich
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine Kaution nach US-amerikanischem Vorbild im deutschen Strafrecht eher unüblich sei. Generell werde in Deutschland bei Verkehrsstraftaten für im Inland lebende Personen nur sehr selten eine Untersuchungshaft angeordnet. Daher solle man sich am Telefon nicht in lange Gespräche verwickeln lassen und den Hörer auflegen.
Die mit einem Notfall vorgeschobene Person solle man stattdessen direkt kontaktieren. Echte Beamte würden am Telefon zudem niemals nach Vermögen oder Wertgegenständen fragen. Deshalb sollten solche Fragen nicht beantwortet werden.
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