Streik legt Busverkehr in Gütersloh lahm


Erneut müssen sich die Gütersloher auf Einschränkungen im Busverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik aufgerufen. 

Die Stadtbusse bleiben am heutigen Montag wohl im Depot. Bundesweit sind die Beschäftigten der öffentlichen Verkehrsbetriebe zum Streik aufgerufen. Auf den Straßen dürfte es deshalb noch voller als gewöhnlich werden. Foto: Dinkels

Gütersloh (gl). Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Stadtbus Gütersloh GmbH für den 27. März  zum Warnstreik aufgerufen. „Am Montag kann es voraussichtlich im gesamten Stadtbusverkehr zu Einschränkungen und vermehrten Fahrtausfällen kommen“, teilen die Stadtwerke Gütersloh mit. 

Bäder geöffnet

Betroffen seien der reguläre Stadtbus- sowie der Schulbusverkehr. Auch das Shuttle-Angebot könne vom Streik betroffen sein. Das Servicezentrum am ZOB öffne streikbedingt voraussichtlich erst mittags. Telefonisch soll es aber erreichbar sein. Weitere Infos gibt es im Internet auf www.stadtbus-gt.de und in der Stadtbus-App.

Für die anderen Beschäftigten der Stadtwerke liege bisher kein Streikaufruf vor. Der Betrieb der Bäder scheine gesichert. Sollte noch ein Aufruf erfolgen, könne es im Tagesverlauf zu Einschränkungen der Öffnungszeiten kommen. Im Kundenzentrum an der Berliner Straße 19 würden die Öffnungszeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit aufrechterhalten. Liege ein Streikaufruf vor, könne es jedoch zu längeren Wartezeiten bei der telefonischen Erreichbarkeit kommen.

„Rote Linie überschritten“

Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Martina Schu erklärt im Streikaufruf: „Es wird Zeit, dass die Arbeitgeberseite endlich erkennt, wie groß der Druck bei den Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist. Es geht nicht darum, Luxusurlaube zu finanzieren. Wir sind an dem Punkt, wo Familien Miete, Energiekosten, Essen und Kleidung nicht mehr mit einer normalen Erwerbstätigkeit finanzieren können.“ 

Eine rote Linie sei überschritten worden. Offensichtlich begriffen die Arbeitgeber nicht, wie ernst die Lage sei. Sie hätten bisher keinerlei Anstalten gemacht, ein verbessertes Angebot vorzulegen. Ein Treffpunkt für die Streikenden ist am Montag um 7 Uhr der Betriebshof der Stadtbusse, Robert-Bosch-Straße 1. An diesem Tag soll auch die dritte Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst beginnen.

10,5 Prozent gefordert

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die 640.000 Beschäftigten in NRW. Die Arbeitgeber Bund und Kommunen hatten zuletzt eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten (drei Prozent zum 1. Oktober 2023 und weitere zwei Prozent zum 1. Juni 2024 vorgeschlagen. Außerdem eine steuerfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von insgesamt 2500 Euro für alle Arbeitnehmer (1500 Euro sofort sowie 1000 Euro im Jahr 2024) und eine Anhebung der Jahressonderzahlung.

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