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Von Andreas Kleinemeier, 27.03.2023 | 16:29 Uhr
Das Programm für die kommende Spielzeit im Theater Gütersloh steht. Es warten wieder zahlreiche Höhepunkte bei Schauspiel, Tanz und Musik.
Die Batsheva Dance Company mit ihrer Produktion „Momo“ ist nur einer von zahlreichen Höhepunkten der kommenden Theaterspielzeit. Der israelische Starchoreograf Ohad Naharin ist zum ersten Mal in Gütersloh zu Gast. Foto: Ascaf
Gütersloh (akl) - Was ein Zufall: Genau auf den Tag des Theaters, den 27. März, ist die Vorstellung der kommenden Theaterspielzeit gefallen. Christian Schäfer und Karin Sporer als Künstlerische Leitung stellten ein Programm voller Höhepunkte vor. Mit einer Deutschland-Premiere, mit neuen Formaten, aber auch mit einem Abschied.
Aus der Pixelwelt in die Realität
„Die Menschen strömen wieder ins Theater – auch in Gütersloh“, sagte Christian Schäfer bei der Programmvorstellung. „Wir sind froh, dass das Virus den Theaterbetrieb nicht mehr einschränkt und wir wieder im gewohnten Umfang auftreten können.“
Es seien vor allem die „echten“ Veranstaltungen, die nicht zu ersetzen seien und die vom Publikum wieder mit Begeisterung wahrgenommen würden. Der Alltag vieler Menschen finde immer mehr auf dem Smartphone statt und verlagere sich ins Digitale. Dieses Spannungsfeld ist durch das Saison-Cover aufgegriffen. Ein verpixeltes Bild, in verschiedenen Blautönen gehalten, mit bunten Mosaik-Stückchen. „In unserem Programm wird das Verpixelte zum Echten“, sagt Schäfer. Die Spielzeit 2023/2024 hat für die Besucherinnen und Besucher einiges zu bieten.
Preise leicht erhöht
Preise und Abos: Leichte Preiserhöhungen kündigt Theater-Betriebsleiter Ralph Fritzsche an. Die Inflation macht auch vor dem Kulturbetrieb nicht Halt. Die Preise für Einzeltickets erhöhen sich um zwei Euro, im Kinder- und Jugendtheater um einen Euro. Gleichzeitig wird eine neue, dritte Kategorie eingeführt, um den Einstiegspreis weiter niedrig zu halten. Die Preise der Abonnements erhöhen sich ebenfalls um zwei Euro, der Preisvorteil vergrößert sich demnach. Insgesamt 16 Abonnements stehen in dieser Spielzeit zur Verfügung, darunter zwei neue:
Theater-Date: Außer den bekannten Abos wie zum Beispiel „Musik und Theater“, „Theater für Kinder“ und „Vier Jahreszeiten“ gibt es erstmals das „Theater-Date“. Es richtet sich vor allem an Jugendliche.
Spartenübergreifende ProgrammeDas künstlerische Leitungsteam mit Karin Sporer und Christian Schäfer stellte das Programm der kommenden Spielzeit vor.
Oper und mehr: Aus der Abo-Reihe „Die Oper“ wird „Oper & Mehr“. Außer Musiktheater werden darin spartenübergreifende Programme im Spannungsfeld zwischen Literatur, Musik und Gesang angeboten. Zum Abo gehört zum Beispiel „Dido & Aeneas/Time Travel“. Die Lautten Compagney aus Berlin lässt in einem raffinierten Doppelprogramm die Beatles auf Henry Purcell folgen. „Baroque goes Pop“ heißt es, wenn die Lautten Compagney am 23. September mit ihrem typischen Sound eine aufregende Zeitreise durch drei Jahrhunderte Musikgeschichte unternimmt. Unterstützt wird die Veranstaltung von der „Glocke“.
Prominente Gäste: Die Liste der prominenten Namen, die den Weg an die Dalke antreten, ist lang: Bekannt aus der Tatort-Reihe sind zum Beispiel Oliver Mommsen, Harald Krassnitzer und Dagmar Manzel. Außerdem dabei: Götz Schubert, Anja Kruse und Ingolf Lück, Helen Schneider, Leslie Malton und Felix von Manteuffel, Maria Schrader, Herbert Knaup und Samuel Finzi, Désirée Nick und Anouschka Renzi, Jeanette Biedermann und Hugo Egon Balder.
Forum Lied wird unter anderem Namen fortgeführt
Eigenproduktionen: Eröffnet wird die Saison am 2. September mit der Uraufführung des Stücks „Bermpohl Bleiben“, das die preisgekrönte Autorin Katharina Schlender für das Theater Gütersloh geschrieben hat. Es handelt sich um eine assoziative heutige Anlehnung an den 1833 in Gütersloh geborenen Gründervater der organisierten deutschen Seenotrettung, Adolph Bermpohl. Regie führt Christian Schäfer. Mit dem Weihnachtsstück für Erwachsene, „Der Himmel über Nazareth (Holy Moly)“ von Christian Schäfer unter seinem Pseudonym Fink Kleidheu folgt an sieben Aufführungstagen ab dem 2. Dezember die nächste Eigenproduktion. Spielort für das tragikomische Stück mit Christine Diensberg und Björn Jung unter der Regie von Ramin Anaraki ist die Skylobby.
In der Reihe Panoramamusik ist die Gruppe „Uwaga!“ zu Gast. Fokus Lied: Am Theater Gütersloh wurde das Kunstlied über viele Jahre in der Reihe „Forum Lied“ unter Leitung von Peter Kreutz gepflegt. Ab der Spielzeit 2023/2024 wird diese Tradition unter neuer Leitung von Professor Manuel Lange und dem Titel „Fokus Lied“ fortgesetzt.
Jonathan Hayward zum letzten Mal in Gütersloh
Abschied: Sinfonische Musik wird im Neujahrskonzert der Westfälischen Kammerphilharmonie Gütersloh und im Abonnement „Gütersloh Philharmonisch“ geboten. 2023/2024 wird die letzte Spielzeit von Jonathon Heyward als Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie sein, sodass er voraussichtlich ein letztes Mal am 26. Januar 2024 in Gütersloh dirigieren wird.
Orgel: Bei einem „Wagnerfest auf der Orgel“ bekommt die frisch restaurierte Kleuker-Orgel ihren großen Auftritt und ein Hauch von Bayreuth zieht in die Stadthalle Gütersloh (28. Oktober). Der Organist Hansjörg Albrecht lässt Ouvertüren und Vorspiele von Richard Wagner als Transkriptionen im Konzert lebendig werden.
Veranstaltung für Menschen mit Demenz-Erkrankung
Erinnerungsstücke: Erstmals beinhaltet das Programm ein Konzertformat, das sich gezielt an Menschen mit Demenz-Erkrankungen und ihre Angehörigen beziehungsweise Betreuer richtet, und die Funktion von Musik als Brücke in die Welt der Erinnerung nutzt. „Trautes Heim“ steht am 1. März 2024 auf dem Programm.
Sponsoren: Dazu zählen die Sponsoring-Gemeinschaft Kultur Plus mit sieben Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh, der Theater-Förderverein, die Bürgerstiftung und das Kultursekretariat NRW. „Ohne die Unterstützer wäre ein solches Programm nicht möglich“, betont Christian Schäfer.Ein Bühnenstück des zeitgenössischen Zirkus ist mit „Gap of 42“ zu sehen.
Gastspiele aus allen Himmelsrichtungen
Komplett auflisten lässt sich das umfangreiche Programm der kommenden Theatersaison an dieser Stelle nicht. Komplett einsehbar ist es im Internet: www.theater-gt.de. Hier einige Auszüge:
Gastspiele: Viele Erfolgsproduktionen aus allen Himmelsrichtungen kommen wieder nach Gütersloh: „Der Theatermacher“ vom Berliner Ensemble (30. September und 1. Oktober), „Kinder der Sonne“ (11. und 12. November) vom Schauspielhaus Bochum oder Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ (9. und 10. Februar 2024) vom Theater Basel.
Bejubelte Produktion feiert Deutschland-Premiere
Tanz: Erstmals zu Gast in Gütersloh ist der israelische Starchoreograf Ohad Naharin mit seiner „Batsheva Dance Company“ (7. und 8. November). Zum zweiten Mal vor Ort ist „Ballets Jazz Montréal“ mit der in Kanada bejubelten Produktion „Vanishing Mélodies“. Zu Musik von Patrick Watson feiern sie mit der Aufführung in Gütersloh Deutschland-Premiere (8. und 9. März 2024).
Musical: Für Musicalfans gibt es mit „Richard O’Brien’s – Die Rocky Horror Show“ (3. und 4. Februar 2024), „Sugar“ (10. April 2024) nach Billy Wilders Film „Some like it hot“ und Stephen Sondheims „Company“ (11. und 12. Mai 2024) gleich mehrere Erfolgsgaranten.
Lebenswelt der Jugendlichen widerspiegeln
Jugendliche: Im Programm sind Produktionen platziert, die an Unterrichtsstoffe anknüpfen oder die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen widerspiegeln: unter anderem „Werther in Love“ (20. Dezember) und „On Air: Woyzeck“ (14. und 15. Februar 2024), ein szenisches Hörspiel. Zudem gibt es eine Produktion in Form einer TV-Show mit dem Titel „DWDW – Die Sache mit dem Wasser“ (22. März 2024) zu den Themen Klimawandel und Wasserknappheit sowie „Trial & Error“ – Akrobatik, Urban Dance und neuer Zirkus (19. Februar 2024).
Tickets für die Abos gehen am 13. Mai in den Vorverkauf, von 9 bis 14 Uhr im Servicecenter von Gütersloh Marketing. Einzelkarten gibt es ab dem 17. Juni bei Gütersloh Marketing und im Internet.
www.theater-gt.de
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