Großes Interesse an Rhedaer Fahrradhersteller Prophete


Der Verkaufsprozess für den Rheda-Wiedenbrücker Fahrradhersteller geht in die entscheidende Runde. Mehr als zehn Angebote liegen vor.

Als Hersteller preisgünstiger E-Bikes hat sich Prophete bundesweit einen Namen gemacht. Bei den Elektromotoren kooperieren die Rhedaer unter anderem mit der Marke Blaupunkt. Mehr als zehn Investoren haben ihr Interesse an Prophete bekundet. Der Fahrradhersteller Prophete mit Hauptsitz an der Lindenstraße in Rheda hat im Dezember einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Bielefeld gestellt. Foto: Sudbrock

Rheda-Wiedenbrück (gl) - Der Verkaufsprozess für die insolvente Prophete-Gruppe geht in die entscheidende Runde. Mehr als zehn Übernahmeangebote aus dem In- und Ausland liegen nach Auskunft des vorläufigen Insolvenzverwalters Manuel Sack vor. Er will den Verkauf des Rhedaer Fahrradherstellers und der dazugehörigen Gesellschaften bis Ende Februar abschließen.

Insolvenzverwalter: „Mit bisherigem Verlauf sehr zufrieden“

„Mit dem bisherigen Verlauf des von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC betreuten internationalen Verkaufsprozesses bin ich sehr zufrieden. Die potenziellen Investoren haben sich intensiv mit der Prophete-Gruppe und den von uns zur Verfügung gestellten betrieblichen Kennzahlen der einzelnen Gesellschaften auseinandergesetzt. Das zeigt mir, wie groß das Interesse ist“, sagt Manuel Sack. Der Partner in der bundesweit tätigen Kanzlei Brinkmann und Partner gilt als Sanierungsexperte. Er hat viele traditionsreiche Firmen, die in schwieriges Fahrwasser geraten waren, wieder auf Kurs gebracht. Der Verkaufsprozess für den ins Schlingern gekommenen E-Bike- und Fahrradhersteller war vor drei Wochen gestartet.

Die eingegangenen Angebote von Finanzinvestoren und Interessenten aus dem Bereich Elektromobilität werden derzeit ausgewertet, um Bieter auszuwählen, mit denen ab dieser Woche intensive Verhandlungen geführt werden. Eine zukunftsfähige Investorenlösung für die Prophete-Gruppe zu finden, ist Ziel des Prozesses. „Dabei gilt es, das bestmögliche Ergebnis sowohl für die Gläubiger als auch für die Belegschaft zu erzielen“, sagt Manuel Sack. „Die Mitarbeiter unterstützen den Verkaufsprozess enorm, beispielsweise durch hohes persönliches Engagement bei der Bearbeitung detaillierter Fragen aus dem Kreis der Interessenten sowie in der engen Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten.“

Verkauf soll bis Ende Februar in trockenen Tüchern sein

Dank des Einsatzes der Beschäftigten, der Loyalität der Kunden und des Entgegenkommens von Lieferanten und Dienstleistern habe sich der Geschäftsbetrieb stabilisiert. So konnten die Auslieferungen von Fahrrädern und E-Bikes wieder aufgenommen werden. Vor dem Hintergrund dieser Normalisierung geht der Verkaufsprozess nun in die entscheidende Runde und soll Ende Februar mit der Auswahl des Erwerbers abgeschlossen werden. Die Übernahme des Geschäftsbetriebs durch einen neuen Investor soll zum 1. März erfolgen.

Zum Verkauf stehen der operative Geschäftsbetrieb der insolventen Gesellschaften Prophete (Rheda-Wiedenbrück) und Cycle-Union (Oldenburg) mit den Marken Prophete, E-Bike Manufaktur, VSF Fahrradmanufaktur und Kreidler. Die nicht von der Insolvenz betroffene Beteiligung an dem rumänischen Fahrradhersteller Eurosport DHS in Höhe von 47,5 Prozent sowie die Betriebsimmobilien an den Standorten Rheda-Wiedenbrück und Oldenburg (Niedersachsen) können ebenfalls erworben werden.

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