Ein Paradies für Schnäppchenjäger in Verl

Von Simon Bussieweke,

Zahlreiche Waren wechseln am Freitag ihre Besitzer. Die Stadt hatte zur Fundsachen-Versteigerung eingeladen.

Lockerte die Stimmung mit unterhaltsamen Beschreibungen der Waren auf: Thomas Danzi. Foto: Bussieweke

Verl (sib) - Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten . . . Rund 70 Mal fällt dieser Satz am Freitag auf dem Bauhofgelände am Ewersweg. Dort haben sich etwa ebenso viele Interessenten eingefunden.

Abgegeben und nie abgeholt

„Ach du Lieber“, sagt eine Frau, als sie eingangs um die Ecke biegt und die schiere Zahl der Schnäppchenjäger sieht. Die Stadt bietet die Fundstücke feil, die innerhalb des vergangenen Jahres abgegeben oder gemeldet und nie abgeholt wurden. 

Das Gerangel um die schönsten Stücke beginnt zaghaft. Eine Hand hebt sich bei einem DVD-Player. Für einen Euro wechselt er den Besitzer. Genauso wie eine Armbanduhr ohne Armband.

„Für Einbrecher und all jene, die es werden wollen“

Interessanter wird es erst bei einer voll funktionstüchtigen Lumix-Kamera (elf Euro) und bei einem sogenannten Geißfuß (sechs Euro). „Für Einbrecher und all jene, die es werden wollen“, kommentiert Auktionator Thomas Danzi mit einem Augenzwinkern. 

Derweil ist seine Kollegin Monika Ganzer, ebenfalls von der Stadt, fleißig damit beschäftigt, Quittungen zu schreiben und Waren abzukassieren. Mehrere gut erhaltene Jacken und ein Paar fesche Nike-Sneaker in Pink, Größe 38, bringt eine ältere Frau für wenige Taler in ihren Besitz.

58 Fahrräder sind im Angebot

Wie sie die alle nach Hause bekommen will? „Hiermit“, sagt sie und klopft auf ihren E-Roller. „Damit komme ich 40 Kilometer weit.“ 

Weniger schnell saust der Hammer, als es an die wahren Schätzchen der Auktion geht: rund 58 Fahrräder. Darunter Herren-, Damen- und Kinderräder, solche für Trekking und die Holland-Variante.

Eine Kette bringt Stimmung unter die Besucher

Eins der Zweiräder, tuscheln die Bietenden zu Beginn, soll neu rund 800 Euro kosten – und sieht, wie es da in der Bauhof-Halle steht, auch so aus. Gleich mehrere Räder sichern sich Nadja Kolasinski und ihr Sohn Shane. 

Eine Kette, bestehend aus 750er-Gold, habe die Stadt schätzen lassen, sagt Thomas Danzi, als er das Schmuckstück hochhält. Kostenpunkt: 300 Euro. Das bringt Stimmung unter die Besucher, die einander in kürzester Zeit auf 210 Euro hochbieten.

Ein besonderer Moment

Gute Stimmung macht ein Armreif mit Motivations-Gravur: „Remember your finest Moments“, erinnere dich an deine besten Momente. Einer davon mag für einige Schnäppchenjäger diese Auktion gewesen sein.

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Von Simon Bussieweke,