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21.07.2022 | 07:20 Uhr
Schüler des Gymnasiums Verl haben ein Projekt zum jüdischen Leben in Verl und Gütersloh umgesetzt. Dafür wurden sie in Frankfurt geehrt.
Auf einem Banner präsentiert die Verler Projektgruppe mit (v. l.) Max Meermeier, Lotta Bursian, Cerise Nyabyenda und Lehrer Frank Lücker ihre Rechercheergebnisse beim sogenannten Meeting Point in Frankfurt. Foto: Jüdisches Museum Frankfurt/Frank Rumpenhorst
Verl/Frankfurt (gl) - „Es waren beeindruckende Tage, die in jedem Fall in Erinnerung bleiben“, sagt Max Meermeier vom Gymnasium Verl. Gemeinsam mit Cerise Nyabyenda, Lotta Bursian und dem Lehrer Frank Lücker war er zum sogenannten Meeting Point ins Jüdische Museum in Frankfurt am Main eingeladen. Dort trafen sie auf Schüler von zwölf anderen Unesco-Projektschulen aus Deutschland, die wie sie an einem Wettbewerb zum jüdischen Leben in Vergangenheit und Gegenwart anlässlich des Festjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben“ teilgenommen hatten.
Cerise, Lotta und Max hatten mit vier Mitschülern aus der Klasse 8c ein Video- und Rechercheprojekt zum jüdischen Leben in Verl und Gütersloh vor und während des Nationalsozialismus umgesetzt und im Oktober des vergangenen Jahres eingereicht. „Beeindruckend war, dass alle sieben Schülerinnen und Schüler in den kompletten Herbstferien mit sehr viel eigenständigem Engagement an ihrem Projekt arbeiteten“, sagt Frank Lücker.
Urkunde als Anerkennung
Die große Wertschätzung für ihren Einsatz wurde auch in Frankfurt deutlich, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Außer Workshops und Führungen in den jüdischen Museen Frankfurts sei ein großer Festakt ein Höhepunkt gewesen. An diesem nahm unter anderem Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, teil. Er betonte: „Bei der Bekämpfung des Antisemitismus in den Schulen haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Doch gerade dieser Weg lohnt sich. Denn kein Kind wird als Antisemit geboren.“
Sichtlich stolz war nicht nur Cerise Nyabyenda, als ihr Maria Böhmer, Präsidentin der deutschen Unesco-Kommission, stellvertretend für die ganze Gruppe die Urkunde zur Anerkennung des Engagements überreichte. „In unserem Projekt haben wir gesehen, wie die jüdische Bevölkerung während des Nationalsozialismus aus dem gesellschaftlichen Leben entwurzelt wurde. In Frankfurt haben wir nun den Blick auch auf die Gegenwart jüdischen Lebens geworfen und sehen, wie sich das jüdische Leben in Deutschland wieder neu verwurzelt hat. Hierfür möchten wir uns auch in Zukunft einsetzen, das nehme ich in jedem Fall aus Frankfurt mit“, berichtet Cerise.
Urkunde erhält besonderen Platz
Lotta Bursian hat dazu schon Ideen: „Wir konnten Kontakte zu Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland knüpfen. Gerne würden wir uns mit einigen wiedertreffen und gemeinsam unser Wissen zu jüdischem Leben in Vergangenheit und Gegenwart weiter vertiefen.“
Dies würde auch Schulleiter Matthias Hermeler unterstützen. Auch er ist stolz auf die Projektgruppe. Die Urkunde werde einen besonderen Platz im Schulgebäude erhalten.
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