Einblicke in unterschätztes Rumänien


Es steht sicherlich nicht ganz oben auf der Reisewunschliste der Deutschen. Dennoch hat Rumänien einiges zu bieten, wie die Live-Multivision am Donnerstag zeigt.

Atemberaubende Landschaften und freundliche Menschen: Rumänien hat einiges zu bieten. Ruth und Jürgen Haberhauer

Rumänien ist vielleicht eines der am meisten unterschätzten Länder Europas. Die Diskrepanz zwischen den Vorurteilen, mit denen es zu kämpfen hat, und den positiven Erfahrungen derer, die sich aufgemacht haben, sich selbst ein Bild zu machen, ist groß. Einen Einblick in das Land am Schwarzen Meer bietet die Live-Multivision am Donnerstag (12. Mai) um 19.30 Uhr in der Stadthalle. Ursprünglich war der Vortrag von Ruth und Jürgen Haber­hauer als Auftaktveranstaltung der „Politisch-kulturellen Wochen“ der VHS im Januar geplant, ist aber coronabedingt verschoben worden. Doch ein Nachholtermin konnte zeitnah realisiert werden.

Gemeinsam mit dem Zuschauer tauchen die Referenten Ruth und Jürgen Haber­hauer tief ein in die bewegte Geschichte und reiche Kultur Rumäniens. Seit über 13 Jahren bereisen die beiden Reisefotografen gemeinsam das Land, in dem Ruth ihre Kindheit verbrachte. Als eine der letzten offiziell ausgereisten Rumäniendeutschen verließ sie kurz vor der Revolution 1989 mit ih­rer Familie die Heimat. Ruths Sprachkenntnisse und die zahlreichen gemeinsamen Reisen erlaubten den beiden vielzählige Kontakte zu Einheimischen und tiefere Einblicke in das Land am Schwarzen Meer – auch abseits der üblichen Pfade. Atemberaubende Landschaften im steten Wechsel mit beeindruckenden Sehenswürdigkeiten zeigen die Vielfältigkeit dieses Landes.

Im Herzen des Landes liegen die kulturellen Höhepunkte Siebenbürgens, eingebettet in die an nebelverhangenen Wäldern und einzigartigen Felsformationen reiche Bergwelt der Karpaten. Der Landstrich ist geprägt von Schlössern, Kirchenburgen und den prunkvollen Städten der Siebenbürger Sachsen.

Ganz im Osten Rumäniens teilt sich die Donau in drei Arme und bildet das zweitgrößte Delta Europas. Im Frühjahr, wenn die Zugvögel zurückkehren und mit der Aufzucht ihrer Brut beginnen, erwacht das Donaudelta zum Leben. Mit dem Boot geht es tief hinein ins Biosphärenreservat bis zu ei­nem Schiffswrack im Schwarzen Meer. Ein unbeschreiblicher Artenreichtum erwartet den Besucher in dem weltweit größten zusammenhängenden Schilfrohrgebiet, das über 4000 zum Teil bedrohten Tierarten Lebensraum bietet.

Von den aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammenden Klöstern der Moldau, deren Außenmauern mancherorts vollständig mit strahlend bunten Wandmalereien bedeckt sind, erreicht man über den Prislop-Pass eine der geheimnisvollsten und ursprünglichsten Gegenden Rumäniens. Die Maramureș ganz im Norden erscheint vielerorts wie aus der Zeit gefallen. In manchem Dorf werden die Pflüge noch von Pferden gezogen, trocknen Heuhaufen in der Sommersonne und kann es einem passieren, dass man spontan zu einer großen Hochzeit eingeladen und behandelt wird, als wäre man nicht Fremder, sondern Freund.

Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf für elf Euro (Abendkasse 13 Euro) bei der Stadthalle, 20 00, und im Reisebüro Dr. Pieper am Markt.

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