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06.11.2021 | 18:45 Uhr
Mit rund 20 Waldfreundinnen und Waldfreunden wanderte Forstmann Franz Gösling im Rahmen einer Exkursion über die Halde Westfalen – eine „grüne Insel“, deren Vegetation aber auch Grund zur Sorge gibt.
Die Wanderer erfuhren viel über die Vegetation auf der zweithöchsten Erhebung im Kreis Warendorf. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Knapp 100 Jahre, von 1913 bis 2000, wurde in Ahlen Kohle gefördert. Die Fördertürme stehen still und die Gebäude haben längst eine andere Nutzung gefunden.
Direkt an das Zechengelände angrenzend erhebt sich eine hohe Bergehalde, auf der das taube Gestein jahrzehntelang aufgeschüttet wurde – die Halde Westfalen. Hier konnte Franz Stockmann, Vorsitzender des Kreisverbands Warendorf der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, rund 20 Waldfreundinnen und Waldfreunde begrüßen, die der Einladung zu einer Exkursion gefolgt waren.
„Mit einer Grundfläche von etwa 72 Hektar gehört die Halde zu den flächenmäßig größten rund um das Ruhrgebiet“, so Franz Gösling, Forstmann und Mitarbeiter von „HeimatErbe“, der Eigentümerin des Geländes. „Nach dem Mackenberg mit 174 Metern ist die Osthalde mit fast 168 Metern über Normalnull die zweithöchste Erhebung im Kreis Warendorf“, so Franz Gösling weiter.
Nach einer Über-Erdung der 250 bis 300 Millionen Jahre alten Steine wurde die komplette Halde nach und nach mit Laubgehölzen und Sträuchern bepflanzt. So ist sie mit Ausnahme weniger offener Flächen heute eine grüne Insel, beherbergt junge Wälder aus Bergahorn, gemischt mit Eschen und anderem Laubholz.
Besorgt zeigten sich die Exkursionsteilnehmer von zahlreichen abgestorbenen Bäumen, die leicht umzudrücken waren. „Die Birken und die Roterlen sind leider in den letzten Sommern vielfach vertrocknet“, bedauerte Franz Gösling.
Sichtbar waren auch die Schäden, die ein Pilz, das Falsche Stängelbecherchen, an den Eschen hervorruft.
Der Wald soll nach dem Willen des Eigentümers nicht bewirtschaftet werden. Die Natur wird sich selbst überlassen, es gibt keine Durchforstungen und keine Holzentnahmen. „Ein großes Experiment, das wissenschaftlich begleitet wird“, erklärte Franz Gösling.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist eine bundesweit tätige kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gegründete Organisation, die sich für den Schutz, den Erhalt und die nachhaltige Pflege des Waldes einsetzt. Der Kreisverband Warendorf hat 40 Mitglieder. Ehrenvorsitzender ist Herbert Faust aus Ahlen, Vorsitzender Franz Stockmann aus Warendorf, Geschäftsführer Wolfgang Schulze aus Warendorf.
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