Sorge um 400 Arbeitsplätze


Der Ahlener Automobilzulieferer Winkelmann Power­train Components (WPC) will bis zum Jahr 2025 mit einer signifikanten Neuausrichtung auf den radikalen Umbruch im weltweiten Fahrzeugmarkt reagieren. 400 der 487 Beschäftigten sorgen sich jetzt um ihre Arbeitsplätze.

Gedrückte Stimmung bei den Beschäftigten von Winkelmann Powertrain Components an der Theodor-Schwarte-Straße. Der Automobilzulieferer kündigt eine signifikante Neuausrichtung an. Ulrich Gösmann

Weg vom Verbrennungsmotor – hin zu E-Mobilität: Den radikalen Wandel auf dem weltweiten Automobilmarkt bekommt auch der Ahlener Zulieferer Winkelmann zu spüren. Die Belegschaft der 400 Mitarbeiter starken Sparte Winkelmann Powertrain Components (WPC) wurde bis in den späten Montagabend über eine signifikante Neuausrichtung des Gesamtunternehmens informiert, die auf das Jahr 2025 zielt. 400 der 487 Arbeitsplätze sollen gefährdet sein.

„Neben Elektromobilität und Globalisierung erzeugen vor allem steigende Materialkosten, wiederholt unterbrochene Lieferketten und politische Entscheidungen für einen früheren Ausstieg aus dem Verbrennungsmotorantrieb, vor allem in Europa, einen hohen Anpassungsdruck für die Zuliefererindustrie und somit auch für die WPC“, erklärt Sabine Schölermann, Interimsmanagerin CFO Automobile, am Dienstagmittag auf Redaktionsanfrage in einer schriftlichen Stellungnahme. Weiter heißt es: „Bisherigen Herausforderungen sind wir mit Sanierungsprogrammen begegnet, welche wir verantwortungsvoll und in enger Zusammenarbeit mit unserem Betriebsrat umsetzen konnten. Die nun stark rückläufige Auftragssituation gepaart mit den ökonomischen Randbedingungen führen jedoch dazu, dass sich die wirtschaftliche Lage für die WPC am Standort Ahlen signifikant verschlechtert und sich daraus ein zwingender Handlungsbedarf im Sinne einer Kapazitätsanpassung ergibt.“

Zur Prüfung der Umsetzbarkeit und zeitlichen Gestaltung der Anpassungspläne würden jetzt mit den Kunden Gespräche aufgenommen. Die sich daraus ergebenden nächsten Schritte würden in vertrauensvoller Art und Weise mit den betrieblichen Gremien besprochen. Sabine Schölermann betont: „Für andere Geschäftsbereiche der Winkelmann Gruppe in Ahlen wie Winkelmann MSR Technology (WMT) oder Reflex Winkelmann ergibt sich hieraus keine Konsequenz. Unser Ziel ist es, negative Folgen der Entwicklungen für die Winkelmann Gruppe als Ganzes zu vermeiden.“ Weitere Details und Informationen zum Vorhaben, dem Zeitplan der Restrukturierung und der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter könne man aufgrund der laufenden Absprachen mit dem Betriebsrat zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht teilen. Für September ist ein erstes Sondierungsgespräch angesetzt.

Alle drei Schichten waren am Montag bei Informationsveranstaltungen bis in den späten Abend über die Neuausrichtung auf Stand gebracht worden. Die Stimmung unter den Beschäftigten sei gedrückt gewesen, so ein Mitarbeiter.

von Von Ulrich Gösmann

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