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18.03.2023 | 09:12 Uhr
Davon können andere Vereine nur träumen: Die Neubeckumer Bahnhofsretter sind geschlossen dem Heimatverein Neubeckum beigetreten.
Wollen die Initiative der Bahnhofsretter zu einer breiten Bürgerbewegung entwickeln: (v.l.) Mechthild Witte (Bahnhofsretter), Stefan Gödde (Heimatverein Neubeckum) und Thomas Dreier (Gewerbeverein Neubeckum).
Neubeckum/Beckum (gl) - Seit Jahren versuchen die Neubeckumer Bahnhofsretter, Bewusstsein zu schaffen für den Erhalt und die zielgerichtete Entwicklung des heimat- und baugeschichtlich wichtigen Denkmals der Stadt. Nun wird das Engagement auf eine neue Ebene gehoben: Der bisher überschaubare Kreis der Aktiven etabliert sich als Abteilung des Heimatvereins Neubeckum und will zu einer breiten Bürgerbewegung werden.
Als „Begrüßungsgeschenk“ haben die Bahnhofsretter dem Heimatverein gleich 75 neue Mitglieder beschert. „Wir haben gemerkt, dass viele Bürger unsere Aktivitäten in den vergangenen Jahren sehr positiv begleitet haben, weil ihnen die sinnvolle Entwicklung des Denkmals auch als Ort der Begegnung und der Kultur am Herzen liegt. Das dokumentieren sie mit der Mitgliedschaft im Heimatverein“, erklärte Mechthild Witte bei der Übergabe der 80 Mitgliedsanträge an Stefan Gödde, den Vorsitzenden des Heimatvereins.
Freude über Neumitglieder
Gödde freut sich über die stattliche Zahl an Neumitgliedern und den „frischen Impuls“ für den 1982 gegründeten Verein, der bei verschiedenen Publikumsveranstaltungen bereits eng mit den Bahnhofsrettern zusammengearbeitet hat. „Die Eisenbahn und der Bahnhof sind die Keimzelle von Neubeckum. Dass das denkmalgeschützte Bahnhofgebäude in so einem desolaten Zustand ist, ist ein Trauerspiel. Das darf nicht so bleiben.“
Mit Kultur-und Diskussionsveranstaltungen haben die Bahnhofsretter in den vergangenen Jahren versucht, Bewusstsein zu schaffen und die Stadt als Eigentümerin des Denkmals in die Pflicht zu nehmen.
Keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen
„Drei Jahre ist es her, dass im Rahmen der Bürgerbeteiligung für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) konkrete Ideen für die Entwicklung des Gebäudes und des gesamten Umfeldes formuliert worden sind. Seitdem ist erkennbar nichts passiert“, kritisiert Mechthild Witte. Spekulationen von Politik und Verwaltung, die Bahnhofsretter wollten in dem Denkmal eine Konkurrenz für bestehende Kultureinrichtungen in der Stadt aufbauen, weisen die Aktiven zurück. „Aber zum Beispiel eine Mischung aus gewerblicher Nutzung, Ort der Begegnung für Bürger und Vereine und Mobilitätszentrum als Verknüpfung von Bahn-, Bus- und Radverkehr könnte eine Lösung sein“, betont Witte. Ein Verkauf an irgendeinen Investor - nach dem Motto „Hauptsache die Stadt ist den ungeliebten Klotz am Bein los“ - dürfe es nicht geben.
„Zeit für konkrete Konzepte“
„Es ist Zeit, auf Basis der bestehenden Machbarkeitsstudie konkrete Konzepte zu entwickeln und zu verfolgen“, so Witte. Dazu brauche es Kreativität, Initiative und Engagement – vor allem seitens der Stadt, aber auch seitens einer interessierten Bürgerschaft. Aus diesem Grund werden die Bahnhofsretter weiter Mitglieder für ihre neue Plattform „Heimatverein“ werben, so in Kürze auch während des Neubeckumer Aktivfests am Sonntag, 26. März.
Gewerbeverein unterstreicht Interesse
Wie viel Gutes eine starke Bürgerschaft erreichen kann, habe in Neubeckum unter anderem der Förderverein Freibad gezeigt, betonen die Bahnhofsretter. Auch Thomas Dreier, Vorsitzender des Neubeckumer Gewerbevereins, begrüßt die Einbindung der Bahnhofsretter in den Heimatverein: „Der Bahnhof und das Bahnhofsumfeld als wichtigstes Projekt aus dem ISEK Neubeckum sind für eine positive Entwicklung der Innenstadt Neubeckums von zentraler Bedeutung. Für alle Beckumer, die sich für eine Umsetzung der Mobilitätswende am Bahnhof Neubeckum mit Radstation und einer Verbesserung der Parksituation interessieren, bietet der Heimatverein mit den Bahnhofsrettern nun eine Anlaufstation.“ Mit Spannung erwarten die Bahnhofsretter nun die Ergebnisse der Markterkundung für das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude durch die Sparkasse Beckum-Wadersloh, die für das Frühjahr angekündigt war.
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