Beckumer Anschläge: Der Wochenrückblick

Von Jessica Wille,

Pfiffige Verhandlungsstrategien der Stadt, Sprengung eines Windrads, Kreisverkehr-Bau am Bahnhof: Jessica Wille blickt auf die Woche.

Sommerzeit und Aprilwetter: So richtig einladend ist das nicht. Wesentlich ansprechender als der Wechsel von Sturm und Regen waren da die lokalen Themen in dieser Woche. Karikatur: Schwarze-Blanke

April, April – der weiß nicht, was er will. Auch wenn die Uhren schon nach Sommerzeit ticken, lässt das Wetter die Beckumer noch im Regen stehen. Sturm, Niederschlag und nur mäßige Temperaturen machen derzeit wenig Lust auf Aktivitäten an der frischen Luft. Dazu wütet noch immer eine Krankheitswelle, die gefühlt nicht enden will: Schniefnasen soweit das Auge reicht. Auch unseren Karikaturisten hat’s erwischt. Zu gern hätte er ein lokales Thema aus der Püttstadt in Szene gesetzt. Aber keine Angst, liebe Leser. Ein kleines Bild zum Schmunzeln gibt es trotzdem. 

Gut gepokert

Anders als der launische Monat April weiß die Stadt Beckum sehr wohl, was sie will: Eine neue Feuer- und Rettungswache bauen. Zugegeben, um einen Neubau kommt die Püttstadt angesichts des desolaten Zustand des derzeitigen Wehr-Gebäudes sowieso nicht drumherum. Aber es ist schon pfiffig, wie sich die Stadt jetzt motiviert ans Werk macht. Noch immer möchte sie das Renfert-Gelände zwischen Neubeckumer Straße und Grüner Weg kaufen. Da sich der derzeitige Eigentümer aber scheinbar als schwieriger Verhandlungspartner gibt, baut die Stadt für ein Worst-Case-Szenario vor. Sollte es mit dem Erwerb nicht klappen, zückt sie ein Ass aus dem Ärmel: Mittels eines Umlegungsbeschlusses sollen Flächen in der näheren Umgebung so neugeordnet werden, dass der Bau der Feuer- und Rettungswache und eines innerstädtischen Wohnquartiers auch ohne das Renfert-Gelände möglich wäre. Damit die dortigen Eigentümer nicht vorzeitig ihre Flächen veräußern, erlässt die Stadt eine Vorverkaufsrechtssatzung – gut gepokert! Das Spiel geht weiter. 

Millionen in den Sand gesetzt

Ebenfalls enorm spannend war die Sprengung des Repowering-Windrads in Vellern. Die Pleite-Anlage musste dem Erdboden gleichgemacht werden. Denn ein baugleiches Exemplar war in Haltern eingestürzt. Um eine erneute Katastrophe zu umgehen, sah sich das Unternehmen Nordex dazu gezwungen, 21 weitere Anlagen bundesweit abzubauen oder zu sprengen. Eine solche Anlage wurde am Donnerstag ohne Demontage gesprengt. Der 240 Meter große Koloss fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen – ein Schauspiel der besonderen Art. So schnell lassen sich also Millionen in den Sand setzen. 

Kreisverkehrsplanung läuft an

Nicht in den Sand gesetzt werden soll der Kreisverkehr am Bahnhof in Beckum. Seit zehn Jahren steht das Projekt auf der Agenda. Nun soll es endlich vorangehen. Sinnvoll ist das Projekt allemal. Hoffentlich dauert die Umsetzung nicht weitere zehn Jahre.

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Von Jessica Wille,