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02.02.2023 | 16:05 Uhr
Da waren die Verantwortlichen der Kolpingsfamilie überrascht. Fast 40 Beelener hatten den Weg zu Kaffee und Kuchen ins Pfarrheim gefunden.
Ein aufmerksames Publikum fand Norbert Schlingmann bei seinem Vortrag über den Olavsweg in Norwegen. Foto: Wiengarten
Beelen (wie) - Aber nicht nur das anregende Getränk und das süße Naschwerk aus eigener Herstellung zog die Besucher an, viele waren gespannt auf den Vortrag von Norbert Schlingmann, der auf den nördlichsten Pilgerweg der Welt, dem Olavsweg in Norwegen, unterwegs war. Dafür war auch ein Gast aus Oelde angereist. Darüber hinaus gab es Zeit zum Klönen, Erzählen und zum lockerem Austausch.
Bevor es losging, zog Norbert Schlingmann ein enttäuschtes Gesicht. Die Organisatoren hatten vergessen, den Beamer, der im Pfarrhaus untergebracht ist, zu besorgen. Und da Pater Johny derzeit in Indien weilt, war guter Rat teuer. Doch die Freunde des Kolpingwerks reagierten fix und kamen doch noch ins Pfarrbüro. So konnte der Vortrag wie geplant beginnen.
Infrastruktur und Einsamkeit
Schlingmann berichtete überaus lebendig, warum ein Pilgerweg nicht immer der Jakobsweg sein muss. Der Olavsweg ist ein weiterer großer Pilgerpfad in Europa. Der Hauptpfad führt von Oslo nach Trondheim zum Nidarosdom. Was den St. Olavsweg einmalig macht, ist die Mischung aus vorhandener Infrastruktur wie Geschäften und Pilgerherbergen und der Einsamkeit Norwegens. Im Gegensatz zu anderen Wegen trifft man nur wenige andere Pilger. Die Strecke führt zunächst durch die Getreidefelder bei Oslo, dann am schönen Mjøsa See vorbei und weiter durch das lange Gudbrandstal, über die Einsamkeit des Hochplateaus vom Dovrefjell, um dann durch Wälder und Hochmoore nach Trondheim hinab zum Meer zu gelangen.
Der Olavsweg endet beim Nidarosdom, in dem die Norwegischen Könige gekrönt werden. Norbert Schlingmann berichtete von Pleiten, Pech und Pannen wie das eigenhändige Flicken des Schuhwerks, Umwegen, Stürzen, nassen Füßen, aber auch von den sensationellen Eindrücken und Erlebnissen wie die Gastfreundlichkeit der Norweger. Schlingmann entdeckte die Schönheit im Kleinen und wurde offen für das Unerwartete. Er lief in einer fremden Landschaft bei jedem Wetter auf dem 650 Kilometer langen Olavsweg, der ihm unvergesslich bleiben wird.
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