Flugzeugabsturz ist in Telgte  Übungsszenario


Zahlreiche Organisationen aus dem Kreis Warendorf proben in Telgte den Ernstfall. Ein Flugzeug soll abgestürzt sein.

Bei einem Einsatz müssen viele Rädchen ineinandergreifen. Das ist bei einer Übung jetzt geprobt worden. Im Bereich Böckenhagen sollte ein Kleinflugzeug auf einen landwirtschaftlichen Betrieb gestürzt sein.

Warendorf / Telgte (gl) - Einsatzkräfte der Ortsverbände Warendorf und Coesfeld der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) haben zusammen mit Kräften der Feuerwehr und des DRK eine Übung angehalten.

60 Kräfte im Einsatz

Einige Verkehrsteilnehmer befürchteten Schlimmes, als sie im Bereich eines Hofes an der L 811 in Telgte (Böckenhagen) eine starke Rauchentwicklung und anschließend eine Vielzahl an Einsatzfahrzeugen von THW, Feuerwehr und DRK wahrnahmen. Der Grund dafür war aber nur eine Übung. Simuliert wurde der Absturz eines Kleinflugzeugs auf das landwirtschaftliche Anwesen. Rund 60 Einsatzkräfte waren ins Geschehen mit eingebunden.

Diese kamen aus den THW-Ortsverbänden Warendorf und Coesfeld, von der Feuerwehr Telgte, den DRK-Ortsvereinen Telgte und Ostbevern sowie der DRK-Rettungshundestaffel des Kreisverbandes Warendorf-Beckum.

Vielzahl an Einsatzaufgaben

Unterstützung bei der Durchführung der Übung bekam Übungsleiter Guido Gawellek (THW Warendorf) durch die Bundesfreiwilligendienstleistenden der THW-Regionalstelle Münster, dem Team der Realistischen Unfalldarstellung um Verena Bittner von der DLRG Verl und auch von der Grundausbildungsgruppe des THW-Ortsverbandes Warendorf. Die vielen Helfer waren nicht nur für den Aufbau der Übung verantwortlich, sondern im Rahmen der Übung zum Teil auch als Statisten aktiv.

Unter schwerem Atemschutz machten sich die Einsatzkräfte auf die Suche nach vermissten Personen.Bei der Übung galt es eine Vielzahl an Einsatzaufgaben zu bewältigen, war doch durch den Absturz des Kleinflugzeugs auf dem Gehöft nicht nur ein Brand entstanden. Das Löschen des Feuers war die zunächst primäre Aufgabe der Einsatzkräfte der Feuerwehr Telgte. Aber auch die Versorgung der Einsatzstelle mit Strom oblag ihnen in dieser Übung. 

Feuerwehr bringt Notstromaggregat mit

Dafür hatte die Feuerwehr ein Notstromaggregat mitgebracht, welches das Land NRW für den Katastrophenschutzfall bei der Telgter Feuerwehr vorhält. Durch die Einsatzkräfte der Fachgruppe Elektroversorgung des THW Warendorf wurde die Einsatzstelle großflächig ausgeleuchtet, während die Fachgruppe Notinstandsetzung und Notversorgung ein beheiztes Zelt aufbaute, welches anschließend als Sammelstelle für Verletzte diente.

Dank der Einsatzkräfte der Telgter Feuerwehr konnten vier Personen, teilweise aus einem schwer zugänglichen Gebäudeteil, gerettet werden. Dabei mussten die Wehrleute unter schwerem Atemschutz zu Werke gehen. Auch den Einsatzkräften der Bergungsgruppe des THW Warendorf bot sich die Möglichkeit, ihr Können im Bereich Atemschutz zu vertiefen.

Während die Mitglieder der Rettungshundestaffel des DRK bei der Übung in Telgte im angrenzenden Wald erfolgreich nach zwei vermissten Passagieren des Kleinflugzeugs suchten und diese auch retten konnten, fanden die Mitglieder der Bergungsgruppe des THW Coesfeld noch eine Person im Dachgeschoss des ehemaligen Getreidelagers des Gehöfts. Diese Person wurde mittels einer sogenannten „Schiefen Ebene“, also über Leitern in einem Korb, herabgelassen und, wie auch alle anderen Verletzten zuvor, an den Rettungsdienst übergeben. Diesen stellten die DRK-Ortsvereine Telgte und Ostbevern.

Einsatzkräfte ziehen positive Bilanz

Die Fäden der Übung liefen an diesem Abend bei der Führungsgruppe des THW zusammen, welche sich aus den Zugtrupps der THW-Ortsverbände Warendorf und Coesfeld zusammensetzte. Übungsleiter Guido Gawellek zeigte sich grundsätzlich zufrieden mit der Übung und mit der Anwesenheit so vieler Einsatzkräfte bei dem widrigen Wetter, musste aber auch erkennen, dass „hier und da noch ein paar kleinere Stellschrauben zu drehen sind“,

Ein Fazit, das der Ortsbeauftragte des THW Warendorf, Mario Raab, ebenfalls zog: „Ich freue mich sehr darüber, dass sich so viele verschiedene Hilfsorganisationen an dieser Übung beteiligt haben, unterstreicht dieses doch die generell gute Zusammenarbeit.“ Ebenfalls vor Ort waren auch Mitarbeiter der THW Regionalstelle Münster, welche die Übung als Beobachter begleiteten. 

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