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Von Roland Hahn, 31.03.2023 | 08:25 Uhr
Die gute Versorgung mit Hausärzten ist in Oelde schon länger ein Thema. Nun wurden Lösungsansätze vorgestellt - nicht alle sind neu.
Die gute und dauerhafte Versorgung mit Hausärzten ist in Oelde ein zentrales Thema. Seit Jahren ist ihre Zahl gering und zugleich ist der Altersschnitt der niedergelassenen Hausärzte hoch. Symbolfoto: dpa
Oelde (rh) - Die erste Bearbeitungsphase im Gesundheitsnetzwerk Münsterland, an dem aus dem Kreis Warendorf nur Oelde als Modellkommune teilnimmt, ist nach einer Reihe von Workshops abgeschlossen. Welche Schlüsse die Verwaltung daraus gezogen hat und welche Vorhaben nun umgesetzt werden sollen, haben die Mitarbeiter der Oelder Wirtschaftsförderung am Montag im Ausschuss vorgestellt.
Kommission soll wieder tagen
Unter anderem soll die Kommission zur Hausärzteversorgung wieder tagen. Die Sprecher der Fraktionen begrüßten die angekündigten Aktivitäten, zeigten sich angesichts der Tatsache, dass das Thema schon länger drängt, aber auch nicht allzu euphorisch.
Konkrete Ansatzpunkte statt abstrakter Handlungsansätze sind, wie Oeldes Wirtschaftsförderer Volker Combrink im Finanzausschuss abschließend herausstellte, beispielsweise eine digitale Anlaufstelle auf der städtischen Internetseite und das Leerstandsmanagement auch für Arztpraxen. Mit den Aktivitäten könnten „echte Ergebnisse eingefahren“ werden, dafür sei aber Personaleinsatz nötig, und man müsse „Gas geben“.
„Moderne Flächen für junge, innovative Ärzte“
Leonard Gromes (Wirtschaftsförderung) hatte zuvor dargestellt, welche Lösungsansätze aus der Arbeit im Rahmen des Projekts „Kommunale Versorgungskompetenz“ (Kommkom) für die Situation in Oelde entwickelt worden seien. Dazu zählten auch ein Runder Tisch „Medizinische Versorgung“ und die Schaffung „moderner Flächen für junge, innovative Ärzte“. Dafür sollen auch Beispiele für aktuelle Praxisräume, Ärztehäuser oder medizinische Versorgungszentren (MVZ) besichtigt werden. Konkret nannte er ein Ärztehaus in Kamen. Auch Unterschiede zu einem MVZ sollen Thema werden.
Oeldes Bürgermeisterin Karin Rodeheger wies in der Sitzung darauf hin, dass die Kommission Hausärztliche Versorgung Mitte Mai wieder tagen solle. Themen seien dann die aktuelle Situation in Oelde sowie anstehende Vorhaben. Im Zusammenführen der örtlichen Akteure liege eine Hauptaufgabe der Stadt, führte Leonard Gromes aus. „Wir hatten uns in der Fraktion schon gefragt, wann die Kommission wieder tagt“, sagte Arno Zurbrüggen (FDP). Er blieb nicht der Einzige, der ins Spiel brachte, dass dieser zentrale Ansatzpunkt zur Verbesserung der Ärzteversorgung kein ganz neuer war.
Drinkuth: An der Situation bislang wenig geändert
CDU-Fraktionssprecher André Drinkuth stellte seiner Stellungnahme in der Sitzung des Finanzausschusses und Ausschusses für Wirtschaftsförderung am Montag die Erkenntnis voran, das Thema beschäftige Verwaltung und Politik „seit vielen Jahren“, und zugleich habe sich an der Situation bislang wenig geändert. Dennoch betonte er, dass jedes Engagement auch seitens der Verwaltung zu befürworten sei. Er warb auch dafür, nicht nur die Hausärzte in den Blick zu nehmen. Insgesamt herrsche das Gefühl vor, dass es zwar viele Klagen gebe, das Problem aber schwer zu greifen sei.
„Ich bin ein bisschen verzagt.“ Dieses Bekenntnis kam in der Sitzung von Barbara Köß, Fraktionsvorsitzende der Oelder Grünen. „Das Gremium hat ja existiert“, sagte sie mit Verweis auf die Kommission – sie zu reaktivieren sei aber richtig, denn die Gesundheitsversorgung vor Ort sei nicht zuletzt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Optimismus vermochte die Grünen-Sprecherin nicht zu vermitteln: „Gefühlt fangen wir wieder von vorne an.“
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