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29.03.2023 | 16:00 Uhr
Der Hegering Albersloh/Alverskirchen hat aus langer Tradition den Baum des Jahres gepflanzt. Diesmal ist es eine Moorbirke. Sie wächst nun unweit der Werseinsel und lädt zum Verweilen ein.
Am Wersewanderweg in Höhe der Werseinsel haben Konni Rauße, Fritz Schulte-Bisping, Mathias Meckmann und Tobias Haubrock der Moorbirke einen Standort eingerichtet. Christiane Husmann
„Die Samen sind so leicht, dass der Wind sie viele Tausende Kilometer tragen kann“, wissen Fritz Schulte-Bisping und Hans Ulrich Menke Details über die Fortpflanzung der Moorbirke. Das Exemplar, das jetzt vom Hegering Albersloh/Alverskirchen in Höhe der Werseinsel am Wersewanderweg gepflanzt wurde, hat „nur“ den Weg von Schleswig Holstein nach Albersloh angetreten. Allerdings in einer „schon recht stattlichen Form“, wie die beiden Baumexperten zufrieden feststellen.
So wie Menke und Schulte-Bisping hatten sich zahlreiche Albersloher auf den Weg zur Werseinsel gemacht, um der Baumpflanzaktion des Hegerings Albersloh/Alverskirchen beizuwohnen. Begrüßt wurden sie von den Jagdhornbläsern und Mathias Meckmann. „Wir wollen zeigen, was die Jägerschaft in der Natur leistet“, so der Vorsitzende des Hegerings, der Beispiele wie das Anlegen von Biotopen, das Einrichten von Äsungs- und Deckungszonen und andere Maßnahmen nannte, mit denen man sich auch den Schutz der Artenvielfalt auf die Fahne geschrieben habe. „Natürlich geht es uns auch um die Ernte, die wir nach der Jagd nach Hause bringen“, doch die stehe eben auch mit funktionierender und vielfältiger Flora und Fauna in Abhängigkeit. „Unseren Dank geht an die Stadt, die den Platz zur Verfügung gestellt hat“, schickte der Hegeringsvorsitzende einen Gruß nach Sendenhorst.
Derweil machte sich Konni Rauße daran, der Moorbirke ein üppiges Loch zu schaufeln. „Das muss etwa doppelt so groß sein, wie der Wurzelballen“, dozierte Fritz Schulte-Bisping am Rande und beschnitt zeitgleich die Krone des jungen Baumes. „Die Krone muss im passenden Verhältnis zur Wurzel stehen“, wusste der Albersloher davon, dass die jungen Triebe sonst nicht ausreichend versorgt werden könnten. „Ein guter Gärtner hat ein hartes Herz und eine scharfe Schere“, riet er dazu, Bäume mit mutigem Augenmaß zu beschneiden. Viele Spatenstiche später fand die Moorbirke ihren Platz im Loch und wurde gleich mit Hornspäne gedüngt. „Das ist ein Abfallprodukt vom Schlachthof und dient als organischer Dünger“, erklärte Fritz Schulte-Bisping und lud zu einer Riechprobe ein.
„Obwohl sie Moorbirke heißt, kann sie auch trocken stehen“, wusste Konni Rauße zum Baum des Jahres. „Die Moorbirke liegt aktuell voll im Trend – sie ist gar nicht so leicht zu bekommen“, informierte der Meister im Garten- und Landschaftsbau. Mit Blick auf den Klimawandel sei das Pioniergehölz derzeit sehr beliebt. Es ertrüge zeitweise Überflutungen und bliebe auch bei Stürmen standhaft.
Die erste Überflutung beim traditionellen und erforderlichen Angießen ertrug der junge Baum dann auch sehr gut. Solidarisch stieß man mit Kaltgetränk auf das Gehölz an, das am Wersewanderweg Schatten spenden soll. „Wäre schön, wenn wir auch nach Jahrzehnten hier wieder neben ihr stehen“, stieß Konni Rauße auf die Moorbirke an und wünschte: „Möge sie gut gedeihen.“
von Von Christiane Husmann
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