Wo Blauwale in die Felder tauchen


Noch stehen sie nicht am angedachten Ort.

Freuen sich auf die Landart-Skulptur „endless - das Meer der Woge des Kornfeldes gleicht“: Jürgen Mai, Willi Landsknecht, Martina Bäcker, Katrin Reuscher und Peter Gilles (v.l.) Christiane Husmann

Noch stehen sie nicht am angedachten Ort. Doch schon bald werden riesige Walfluken in der Bauerschaft Sunger zu sehen sein. Lebensgroß und bildgewaltig sollen sie die Fantasie beflügeln, imponieren und zum Nachdenken anregen. Der Künstler Willi Landsknecht präsentiert seine Skulptur, die zuvor schon an vielen verschiedenen Orten für Aufsehen gesorgt hat, vom 4. Juni bis zum 20. Juli.

„Endless – das Meer der Woge des Kornfeldes gleicht“, hat Willi Landsknecht bei der Namensgebung der Landart-Skulptur Worte des Dichters Friedrich Hölderlin entliehen. Und schaut man sich dort um, wo die Walfluken bald aufgestellt werden, mag man verstehen, was der Dichter meinte. „Ähnlich den Wellen des Meeres, sehen wir die wellenartig schwingenden Wellen eines Kornfeldes“, sieht der Künstler mit Blick über die weiten Felder. „So ist Münsterland Meer und Meer ist Münsterland“, nutzt er eine Metapher und erklärt zur Skulptur: „Die Wale sind Botschafter, die uns auf globale Zusammenhänge hinweisen.“ Für Irritationen sorgen und an die ökologische Achtsamkeit der Betrachter appellieren seien neben den ästhetischen Aspekten Intentionen seiner Arbeit.

Jeweils vier mal sieben Meter messen die Walfluken und sind zehn Zentner schwer. „Das passt doch“, ist sich Peter Gilles sicher. Auf seinem Feld soll die Skulptur stehen. „Ohne Herrn Gilles wäre gar nichts gegangen“, bedanken sich Martina Bäcker und Jürgen Mai von der Stadt Sendenhorst beim Landbesitzer. Genau wie die Bürgermeisterin: „Sie stellen die Leinwand zur Verfügung.“

Rund um die Wanderausstellung, die durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und das RKP (Regionales Kultur Programm) NRW gefördert wird, werden verschiedene Veranstaltungen geboten. Am Sonntag (4. Juni) findet die offizielle Eröffnung durch Katrin Reuscher statt. Eine künstlerische Einführung erfolgt durch Willi Landsknecht. Klaus Pottkieker untermalt die Eröffnung musikalisch mit dem Saxophon. „Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Eröffnung teilzunehmen“, lädt die Stadt Sendenhorst ein und nennt weitere Termine: Am 18. Juni (Sonntag) um 18 Uhr ein Konzert des Marine Shanty-Chores Münster mit dem Titel „Vom Wersestrand zur Waterkant“. Am 23. Juni (Freitag) lädt die Stadt Sendenhorst um 18 Uhr „Zur weißen Stunde“ ein und präsentiert Empedokles mit Peter Trabner. „The Circle of Nature“, so der Titel des „nachhaltigen Theaterspektakels mit einem Baum“, das durch die Stadtwerke Ostmünsterland gefördert wird. Am 25. Juni (Sonntag) gibt das KBO Albersloh ein Platzkonzert. Am darauffolgenden Freitag (30. Juni) um 19 Uhr liest Gisa Pauly aus ihrem Sylt-Krimi „Treibholz – Das Meer schwemmt jede Menge Fragen an". Am 17. Juli (Montag) bietet die VHS Ahlen einen Workshop und eine Plakatausstellung für Jugendliche ab 14 Jahren in Kooperation mit Vamos e.V. Münster. Titel der Veranstaltung: „PlanetPlastic – Erdöl, Müll, Macht“. Am 14. Juli (Freitag) organisiert die Stadt Sendenhorst um 18 Uhr ein Picknick für (geflüchtete) Frauen. Weitere Termine zur sogenannten „weißen Stunde“ freitagabends ab 18 oder 19 Uhr sind in Planung.

„Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und finden – wenn nicht anders angegeben – als Picknick-Veranstaltungen statt“, teilt die Stadt Sendenhorst mit und lädt ein: „Essen und Trinken kann gerne mitgebracht werden.“ Gleichzeitig weist sie darauf hin: „Sanitäranlagen stehen am Veranstaltungsort nicht zur Verfügung.“

Apropos Veranstaltungsort – der befindet sich in der Bauerschaft Sunger, zugänglich vom Werse-Radweg Richtung Rinkerode in der Nähe des Flaggenbachs. Noch genauer: 51° 51‘ 20‘‘ N 7° 43‘ 17 “E.

von Von Christiane Husmann

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