Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich anzumelden. Wenn Sie bereits Digitalabonnent sind, Sie sich aber noch nicht in unserem Portal registriert haben, holen Sie das bitte nach, um auch künftig das e-paper und/ oder unsere Plus-Inhalte lesen zu können.
25.05.2023 | 05:03 Uhr
Auf positive Resonanz ist in Wadersloh im Rahmen der Geistlichen Abendmusik das Konzert von Renate Mundi und Hubertus Ebbesmeyer gestoßen.
In der Pfarrkirche St. Margareta Wadersloh haben Renate Mundi an der Viola da Gamba und Hubertus Ebbesmeyer an der Orgel musiziert.
Wadersloh (gl) - Im Rahmen der Geistlichen Abendmusik musizierten Renate Mundi an der Viola da Gamba aus Frankfurt und Hubertus Ebbesmeyer an der Orgel aus Hamburg in der Pfarrkirche St. Margareta Wadersloh. Das Programm „Mit Saiten und Pfeifen“ moderierte die Musikerin Renate Mundi und beeindruckte das Publikum mit ihrem Spiel.
Besonders viel Wert legte sie auf die verschollenen zwölf Fantasien von Georg Philipp Telemann, die erst im Jahr 2015 in der Ledenburger Sammlung wiederentdeckt und anschließend veröffentlicht wurden. So war die Präsentation von vier dieser Fantasien eine Besonderheit. Telemann hat viel und gerne für die Gambe komponiert. In seinen Fantasien wird die Gamba mit besten Ausdrucksmöglichkeiten hervorgehoben, was der Künstlerin vortrefflich gelang. Es war ein Klangerlebnis, das zurück in die Barockzeit versetzte. „Warum spielt man heute noch Gambe?“, stellte sich Mundi die Frage und antwortete: „Da aus diesem Instrument mit seinen Feinheiten besonders gut die alte Musik erklingt“. Neben den Fantasien gab sie auf der Gambe zwei kleine Stücke von Tobias Hume und das Solo in d-Moll von Carl Friedrich Abel zu Gehör. Abel, letzter der großen Gambisten, war ein großer Improvisator, so dass die Streicherin für die in alten Tabulaturen geschriebenen Stücke ihre guten Kenntnisse im Improvisationsspiel unter Beweis stellte.
Zwei Königinnen treffen sich
Zwei Königinnen trafen sich bei diesem Konzert. Die Gamba galt zu ihrer Zeit als die Königin unter den Streichinstrumenten und die Orgel gilt bis heute als die Königin der Musikinstrumente.
Deren volle Pracht ließ der Organist des Hamburger St.-Marien-Doms, Hubertus Ebbesmeyer, erklingen. Mit fünf Orgelimprovisationen in verschiedenen Stilen trat er in Kontrast zu den Streicherwerken. Einige wurden jedoch mit den von Renate Mundi präsentierten Stücken thematisch verbunden. Ebbesmeyer improvisierte in verschiedenen Musikformen vom Kirchenchoral bis zur freien Orgel-Fantasie in einem symphonischen Stil der Orgelmusik. Da diese Improvisationen keine Titel trugen, motivierte er das Publikum zum Nachdenken, einen Zusammenhang herauszuhören. Das Konzert war ein Genuss für Musikkenner und Liebhaber der Kirchenmusik.
Elena Potthast-Borisovets
Texte und Fotos von die-glocke.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.