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Von Rita Kleigrewe, 17.12.2022 | 14:17 Uhr
Kindern das Schwimmen beibringen und die Integration fördern - das sind die Ziele eines Projekts, das in Hoetmar seit 2019 läuft.
Den Jahresabschluss feierten die Schwimmschüler aus verschiedenen Nationen gemeinsam mit den Helfern im Everswinkeler Vitus-Bad. Der Schwimmunterricht findet aber immer in Sendenhorst statt. Foto: Kleigrewe
Hoetmar (rik) - Sie kommen aus Syrien und Serbien, aus Bangladesh und der Ukraine, aus Deutschland und dem Libanon – aber eins haben die 34 Kinder gemeinsam: Sie haben beim ehrenamtlich betreuten Schwimmunterricht ihre Seepferdchen-Prüfung gemacht.
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
Im September 2019 war im Rahmen der Flüchtlingsarbeit in Hoetmar die Idee für den nationenübergreifenden Schwimmunterricht entstanden. Damit habe man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen, erinnerte sich Hauptinitiator Detlef Rosenbach. Zum einen sollten in einer Zeit, in der immer weniger Kinder schwimmen können, möglichst viele Mädchen und Jungen diese Fertigkeit erlernen. Zum anderen sollte durch die internationale Zusammensetzung der Kurse die Integration gefördert werden.
Ein Plan, der aufging. Insgesamt 47 Kinder aus zehn Nationen haben bis heute an den Schwimmkursen teilgenommen, 34 von ihnen schlossen mit der Seepferdchen-Prüfung ab. Und das Interesse ist ungebrochen. „Insgesamt 18 Mädchen und Jungen stehen auf der Warteliste“, berichtete Rosenbach am Donnerstag, als alle Teilnehmer der Schwimmkurse zu einem Abschlusstreffen ins Everswinkeler Vitus-Bad eingeladen waren.
Awo und SC Hoetmar als Träger
Mit von der Partie waren auch Vertreter des SC Hoetmar und des Ortsvereins Warendorf der Arbeiterwohlfahrt, die mittlerweile Träger dieser Maßnahme sind. „Wir freuen uns, dass wir die tolle Aktion des integrierten Schwimmunterrichts unterstützen können“, erklärte Awo-Vorstandsmitglied Erich Tertilt, der gemeinsam mit der Stellvertretenden Vorsitzenden Irene Aldejohann eine Spende über 250 Euro überreichte.
Dank für ehrenamtliches Engagement
Der Dank von Heinz Brinkmann, dem Vorsitzenden des SC Hoetmar, galt vor allem den Ehrenamtlichen um Rosenbach und Schwimmlehrer Peter Bernd, die mit ihrem Engagement den Schwimmunterricht erst möglich machen. Das sah auch Bürgermeister Peter Horstmann so. Seitdem im Jahr 2015 vermehrt Flüchtlinge nach Hoetmar gekommen seien, habe sich die Stadt immer auf das starke ehrenamtliche Engagement der Bürger im Golddorf verlassen können, betonte er. Und dieser Einsatz sei auch nicht im Laufe der Jahre abgeebbt. Die Hoetmarer hätten einen langen Atem bewiesen und dafür gelte ihnen ein großes Dankeschön.
Dem konnte sich Alt-Bürgermeister und Neu-Hoetmarer Jochen Walter nur anschließen. „Hier wird Integration gemacht“, lobte er, schlüpfte flugs ins Nikolaus-Kostüm und beschenkte die Schwimmkinder mit Schokoladen-Nikolausen.
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