Sackgassen oder Schwellen für mehr Verkehrssicherheit

Von Rita Kleigrewe,

Auf dem Wirtschaftsweg Velsen sehen sich die Anwohner durch zu viel und zu schnellen Verkehr bedroht. Gibt es doch noch eine Lösung?

Zwei Sackgassen statt eines durchgehenden Wegs – das könnte eine Lösung für die Probleme am Wirtschaftsweg Velsen sein. Die Verwaltung soll nun schnell eine geeignete Maßnahme entwickeln.

Milte (rik) - Gibt es wirklich keine Möglichkeit für eine Verkehrsberuhigung auf dem Wirtschaftsweg Velsen zwischen L 548 und L 830? Zu dieser Frage entspann sich am Mittwoch im Bezirksausschuss Einen-Müssingen / Milte eine lange und intensive Diskussion. 

Schon im Dezember 2020 hatte die CDU-Ortsunion Einen-Müssingen eine Geschwindigkeitsreduzierung in diesem Bereich gefordert, weil durch den Verkehr dort die Anlieger und vor allem deren Kinder gefährdet seien („Die Glocke“ berichtete). Er könne dieses Anliegen gut verstehen, betonte Benedikt Wuttke, der Leiter des Teams Straßenverkehr bei der Stadtverwaltung, in seiner Stellungnahme während der Sitzung. Doch leider gebe es keine Rechtsgrundlage, um eine solche Verkehrsberuhigung durchzuführen. Der Verwaltung seien die Hände gebunden. 

Doch damit wollten sich weder die Kommunalpolitiker noch die Vertreter der Anwohner, die als Besucher zur Sitzung gekommen waren, zufrieden geben. Und so wurden verschiedene Möglichkeiten, doch noch zu einer Verkehrsberuhigung zu kommen, vorgeschlagen – und meist sofort wieder verworfen. 

Argument und Gegenargument

Den Wirtschaftsweg nur noch für die Anlieger freigeben, um die Fahrer fernzuhalten, die den Weg als Abkürzung benutzen? Dann dürfe auch der landwirtschaftliche Verkehr nicht mehr dort fahren, erklärte Wuttke. 

Eine zeitliche Beschränkung für den Durchgangsverkehr einrichten? Eine Regelung sei nur so gut, wie sie kontrolliert werde, und eine regelmäßige Kontrolle in diesem Bereich sei kaum zu gewährleisten, gab Verkehrsexperte Wuttke zu bedenken. 

Markierungen auf der Straße, die den Weg schmaler erscheinen lassen – wie auf der Mielestraße in Warendorf? Dafür sei der Wirtschaftsweg zu schmal, so Wuttke.

Spontane Idee des Baudirektors

Wenn das alles nicht funktioniere, dann plädiere er dafür, doch Schwellen einzubauen, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu reduzieren, erklärte schließlich Franz-Ludwig Blömker. Das habe zwar unerwünschte Nebenwirkungen wie Unbequemlichkeit für Radfahrer und erhöhten Unterhaltungsaufwand aufgrund des landwirtschaftlichen Verkehrs, scheine aber die einzige Lösung zu sein. 

Der fügte Baudirektor Peter Pesch spontan noch eine weitere hinzu. Wenn man aus dem durchgängigen Wirtschaftsweg zwei Sackgassen mache, würde der Durchgangsverkehr ausgeschlossen, schlug er vor. 

Geeignete Maßnahme bis zur nächsten Sitzung

Welche Lösung nun zum Tragen kommt? Der Bezirksausschuss trug der Verwaltung auf, auf der Grundlage dieser Überlegungen bis zur nächsten Sitzung eine geeignete Maßnahme zur Verkehrsberuhigung auf dem Wirtschaftsweg Velsen zu entwickeln. Und ließe sich auch vom Einwand des Baudirektors, dass er eine so schnelle Bearbeitung nicht zusagen könne, nicht aus dem Konzept bringen. Das Problem warte seit drei Jahren auf Bearbeitung, nun müsse es auch mal schnell gehen, waren sich alle einig.

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Von Rita Kleigrewe,