Syrien: Lebensmittel im Erdbebengebiet verteilt


Die Hilfsorganisation Aktion Kleiner Prinz in Warendorf lässt Lebensmittel an Erdbebenopfer in Nordsyrien verteilen.

Fertige Mahlzeiten hat die Organisation verteilt, künftig sollen es haltbare Lebensmittel sein.

Warendorf (gl) - Die ersten Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Nordsyrien sind vergangen. „Meist ist von der Türkei die Rede, Nordsyrien mit seinem bürgerkriegsbedingten Flüchtlingselend droht in Vergessenheit zu geraten“, teilt die Aktion Kleiner Prinz mit. Die gemeinnützige Organisation Sam Gülü engagiert sich darum in Nordsyrien und zieht eine erste, gut dokumentierte Bilanz ihrer Arbeit, die von der Barada-Syrienhilfe sowie der Aktion Kleiner Prinz anteilig finanziert worden ist.

Assad lässt keine Hilfslieferungen in die Gebiete

Wie wichtig die vor allem in Form von Lebensmittellieferungen geleistete Hilfe gerade für den Bereich Nordsyrien ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass diese Region von sogenannten Rebellen gegen das Assad-Regime kontrolliert wird und vom staatlich kontrollierten Syrien abgeschnitten ist. Assad lässt keine Hilfslieferungen in diese Gebiete zu, die aber besonders betroffen von dem Erdbeben sind. „Nur über vor Ort gut vernetzte Organisationen wie Sam Gülü ist es möglich, Lebensmittel zu organisieren und diese dorthin zu bringen, wo sie dringend gebraucht werden“, schreibt die Warendorfer Kinderhilfsorganisation.

Dabei habe Sam Gülü besonders vulnerable Gruppen wie Frauen und Kinder im Blick, die in den anfangs extrem chaotischen Verhältnissen leer auszugehen drohten und aufgrund ihrer Schwäche immer noch benachteiligt sind. Die ersten Lieferungen von vorgefertigten Mahlzeiten, zum Beispiel Reis mit Hühnchen und Brot, sind dem Bericht von Sam Gülü zufolge aber gut angekommen und gerecht verteilt worden.

Haltbare Grundnahrungsmittel

Das Team von Sam Gülü versuche nun, die Erfahrungen, was Akquise und Verteilung der benötigten Güter sowie die notwendige Kooperation mit den örtlichen Würdenträgern angeht, konsequent umzusetzen. Statt vorgefertigter Mahlzeiten werden nun haltbare Grundnahrungsmittel wie Reis, Mehl, Öl, Linsen und Ähnliches, die zu den örtlichen Ernährungsgewohnheiten passen, an die Menschen verteilt. Auch daran hat sich die Aktion Kleiner Prinz beteiligt sowie an einer Lieferung von Verbandmaterial.

„Wir bleiben am Ball“, sagt Dieter Grothues, Projektleiter der Aktion Kleiner Prinz. „Weitere Hilfslieferungen sind geplant. Wir haben mit Sam Gülü zuverlässige Partner vor Ort, die dafür sorgen, dass unsere Hilfe bei den Schwächsten, den Müttern und ihren Kindern, ankommt.“ Wer dabei helfen möchte, kann das tun mit einer Spende auf das Konto DE46 4005 0150 0062 0620 62, Stichwort Erdbebenhilfe Nordsyrien.

Texte und Fotos von die-glocke.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.