Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich anzumelden. Wenn Sie bereits Digitalabonnent sind, Sie sich aber noch nicht in unserem Portal registriert haben, holen Sie das bitte nach, um auch künftig das e-paper und/ oder unsere Plus-Inhalte lesen zu können.
Von Norbert Diekmann, 11.03.2023 | 15:29 Uhr
Mit einem Sieg ausgerechnet gegen Spitzenreiter Darmstadt hat sich Arminia Bielefeld in der Zweiten Liga zurückgemeldet.
Riesenjubel in der Schüco-Arena. Bielefelds Torschütze Fabian Klos (verdeckt) feiert seinen Treffer zum 3:1 mit seinen Teamkollegen. Foto: Friso Gentsch/dpa
Bielefeld/Paderborn (nd/dpa) - Und dann bebte die Alm wie wohl noch nie in dieser Saison, was für ein finale furioso nach Wochen und Monaten voller Enttäuschungen und Rückschläge: Durch zwei späte Tore von Benjamin Kanuric (90.+1) und Kapitän Fabian Klos (90.+4) hat Arminia Bielefeld den Zweitliga-Spitzenreiter SV Darmstadt 98 nach Rückstand mit 3:1 (0:0) geschlagen und am Ende einer turbulenten Woche mit den Beurlaubungen von Sportchef Samir Arabi und Trainer Daniel Scherning ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet. Der SC Paderborn kam beim 1. FC Magdeburg trotz guter Chancen nicht über ein 1:1 hinaus.
Honsak trifft für Darmstadt, dann dreht Arminia das Spiel
Im ersten Spiel unter der Regie des neuen Cheftrainers Uwe Koschinat traf Manuel Prietl vor 18 123 Zuschauern in der 72. Minute zunächst zum Ausgleich, nachdem Mathias Honsak die Gäste in Führung gebracht hatte (54.). Dann gab es das Happy-End dank Kanuric und Klos.
Die Botschaft der Bielefelder Fans war eindeutig. Kurz vor dem Anpfiff zeigten sie ein Banner, darauf stand: „Keine Ausreden mehr, Klappe halten, Klasse halten!“ Koschinat reagierte auf die Misserfolge der vergangenen Wochen mit einer Systemumstellungen und fünf personellen Veränderungen im Vergleich zum 3:3 in Braunschweig. Okugawa, Prietl und Andrade rückten für Lasme, Lepinjica und Hüsing (alle Bank) in die Startelf. Vasiliadis und Gebauer ersetzten die erkrankten Bello und Klünter. Koschinat kehrte zurück zur Viererkette mit Ramos und Andrade in der Zentrale und Oczipka (links) und Gebauer (rechts) auf den Außenpositionen.
408. Pflichtspieleinsatz: Klos zieht mit Kneib gleich
Im Sturmzentrum setzte Koschinat wie zuletzt sein Vorgänger Daniel Scherning auf Fabian Klos. Arminias Rekordtorjäger ist bald auch der Rekordspieler des Vereins. Der 35-Jährige kam gestern zu seinem 408. Pflichtspieleinsatz für den DSC und zog mit Wolfgang Kneib gleich. Am Freitag könnte Klos im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg dann zum alleinigen Rekordspieler der Arminia aufsteigen.
Gegen den Spitzenreiter aus Darmstadt war Bielefeld spürbar um defensive Stabilität bemüht. Der Plan ging in der ersten Halbzeit auf. Wenig Risiko, wenig Torgefahr, aber auch kaum Chancen der Gäste. Die einzige Darmstädter Möglichkeit vergab Mathias Honsak, der den Pfosten traf (23.). Arminia hatte zwei nennenswerte Abschlüsse: Der Schuss von Vasiliadis stricht knapp am zweiten Pfosten vorbei (13.), der von Okugawa war eine sichere Beute von Gäste-Torhüter Marcel Schuhen (40.).
Das Remis zur Pause ging in Ordnung, doch dann brachte sich die Arminia wie so oft in den vergangenen Wochen selbstverschuldet in größte Schwierigkeiten. Nach einem langen Ball von Torhüter Schuhen sind sich Ramos und Prietl nicht einig, Honsak nimmt sich die Kugel und vollendet humorlos zum 0:1 (54.). Keine zwei Minuten später sprintete Stojilkovic von Mittellinie alleine Richtung Bielefelder Tor, Oczipka kam nicht hinterher, aber Fraisl parierte im Eins-gegen-Eins, und Prietl schlug den Ball kurz vor der Torlinie weg (56.)
Nach diesen chaotischen Minuten fing sich die Arminia wieder, Hack (60.) und Klos (66.) verpassten knapp den Ausgleich, Prietl machte es dann besser und glich zum 1:1 aus. Und dann kam der große Auftritt von Benjamin Kanuric, der den Ball aus 18 Metern in den rechten Winkel wuchtete (90.+1). Drei Minuten später machte Fabian Klos mit seinem 3:1 (90.+4) den Deckel drauf.
Dämpfer für Paderborn
Der SC Paderborn hat dagegen im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga einen Dämpfer kassiert. Beim 1. FC Magdeburg kam die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok am Samstag nicht über ein 0:0 hinaus. Der FCM klettert in der Tabelle auf Rang elf, Paderborn bleibt mit 40 Punkten Vierter.
Auch ohne ihre verletzten besten Torschützen Robert Leipertz und Marvin Pieringer machten die Paderborner im Angriff den besseren Eindruck. Ein Distanzschuss von Julian Justvan (10. Minute) senkte sich aufs Tor. Der FCM stand ungewohnt tief, Paderborn kontrollierte das Spiel. Nach 30 Minuten zogen sich die Gäste zurück und lauerten auf Konter. Mehr als Halbchancen (37., 39.) brachte der FCM nicht zustande. Kurz vor Pausenpfiff rettete Dominik Reimann (45.) noch stark gegen Justvan.
Auch nach der Pause agierten beide Seiten mit offenem Visier. Einen Versuch von Baris Atik (51.) lenkte Jannik Huth im Gästetor zur Ecke. Auf der Gegenseite rettete Daniel Heber vor dem einschussbereiten Niclas Nadj (55.). Die Partie hatte viel Tempo mit Chancen auf beiden Seiten, aber wenig Struktur. In der Schlussviertelstunde erhöhten die Gäste nach und nach den Druck und Magdeburg konnte sich nur noch selten befreien. Nach einem Konter setzte Tatsuya Ito (82.) den Ball knapp übers Gästetor, auf der Gegenseite verpasste Justvan (84.).
Texte und Fotos von die-glocke.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.