Blühwiese bietet Nahrung für Insekten


Freckenhorst (rik) - „Alle reden vom Umweltschutz, wir machen jetzt mit“, sagt Matthias Hustert - und der Landwirt hofft, dass ihn dabei viele Naturfreunde unterstützen. Denn für die Blühwiese, die er auf einer bisher als Acker genutzten Fläche anlegen will, sucht er Paten.

Aus landwirtschaftlicher Fläche wird Blühwiese. Rund 8000 Quadratmeter will Landwirt Matthias Hustert im Sinne des Naturschutzes umwandeln. Dafür sucht er Paten. Foto: Kleigrewe

Rund 8000 Quadratmeter groß ist das Feld in der Bauerschaft Gronhorst, auf dem in diesem Jahr statt Weizen, Gerste, Mais oder Raps jede Menge blühender Blumen wachsen sollen. „Das wird eine ganz bunte Mischung“, sagt der 26-Jährige, der in den vorigen Jahren schon auf kleineren Flächen erfolgreich die Aussaat von Blumen getestet hat. 

„Nicht jedes Insekt kommt in jede Blume hinein“, hat er bei der Beobachtung von Bienen, Wespen und Co. festgestellt. Damit sich möglichst alle geflügelten Besucher der Blühwiese am Nektar laben können, werden deshalb Blumen mit verschiedenen Blütenformen ausgesät. 

Dass er ein ganzes Feld aus der normalen Bewirtschaftung herausnehmen will, liege nicht daran, dass er keine Verwertung für das bisher dort angebaute Getreide habe, sagt der Landwirt. Auf dem Familienbetrieb, den Matthias Husters gemeinsam mit seinem Vater Hermann führt, werden Sauen gehalten und Ferkel gezüchtet, die eine Menge Futter brauchen. „Das Getreide dafür, das uns durch die Umwandlung in eine Blühwiese fehlt, müssen wir eben von den Nachbarn zukaufen“, erklärt Hustert. 

Allerdings hofft er schon auf Unterstützung von Menschen, die sein Engagement für Naturschutz und Artenvielfalt teilen. Mit Blühpatenschaften sollen sie einen Teil der Kosten übernehmen. So gibt es schon für 50 Euro die Patenschaft für 75 Quadratmeter reichhaltiges Blumenbüfett für Insekten. Für größere Flächen ist der Preis entsprechend höher. 

Starten will der 26-Jährige möglichst bald. „Ende April soll eingesät werden – wenn es das Wetter zulässt“, sagt er. Geplant ist das Projekt zunächst für ein Jahr. „Wenn es gut läuft und wir die nötige Unterstützung bekommen, werden wir aber weitermachen und die Fläche vielleicht noch erweitern“, blickt er voraus. 

Außerdem will Hustert im Sommer auf seinen Feldern auch wieder Zwischenfrüchte aussäen, die zwischen den üblichen Feldfrüchten wie Weizen und Mais als Gründüngung dienen und gleichzeitig Insekten eine Nahrungsquelle und ein Winterquartier bieten. Dabei wird er statt der standardmäßig üblichen drei mehr als 20 verschiedene Pflanzenarten einsetzen. Auch dafür sucht er noch Diversitätspaten, die wie die Blühpaten eine Urkunde für ihr Engagement bekommen. 

Wer sich für die Patenschaften interessiert, findet Informationen und die Möglichkeit, eine Patenschaft zu übernehmen, unter hof-hustert.de/cms/ackerbau/bluehpate

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