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Von Redaktion, 17.03.2017 | 20:00 Uhr
Bielefeld (gog) - So paradox es klingen mag – die Nutzung der Senne als Truppenübungsplatz hat in den vergangenen 120 Jahren eine einzigartige Heidelandschaft mit Sandflächen, Wäldern und Bächen entstehen lassen. Sie zählt heute zu den artenreichsten Gebieten Europas.
Stellten das CDU-Positionspapier zur Senne vor: (v. l.) Europapolitiker Elmar Brok, der Paderborner Landrat Manfred Müller und der Bundestagsabgeordnete Christian Haase vor der Leineweber-Skulptur im Haus des CDU-Bezirksverbands OWL in Bielefeld.
Die CDU möchte die Senne nach Aufgabe der militärischen Nutzung eines fernen Tages zum Nationalen Naturerbe erklären lassen.
Christdemokraten wollen Remmels Pläne eines Nationalparks aushebeln
Ein Positionspapier mit dem Titel „Die Senne ist Teil unseres Naturerbes“ hat der CDU-Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe (OWL) am Freitag in Bielefeld vorgestellt. Der Paderborner Landrat Manfred Müller (CDU) ließ dabei keinen Zweifel an der Zielrichtung des Vorschlags: Damit soll der von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) favorisierte Plan von der Senne als Nationalpark frühzeitig ausgehebelt werden.
„Ein Nationalpark wäre für die Senne wie eine Käseglocke“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Haase (Höxter). Da die seit jeher von Menschenhand geprägte und gepflegte Heidelandschaft nicht mehr berührt werden dürfte, entstünde unter der Käseglocke langfristig eine Art Urwald, der das Bild der Senne zerstöre.
Dagegen kommt die Ausweisung der Senne als Nationales Naturerbe nach Darstellung von Müller ohne „extreme Einschränkungen“ aus. Das Gelände könnte weiterhin gepflegt werden, wie es heute schon in Zusammenarbeit des Bundes (als Eigentümer des Truppenübungsplatzes) mit den britischen Streitkräfte, dem Land NRW, den Anlieger-Kreisen Gütersloh, Lippe und Paderborn sowie zahlreichen ehrenamtlichen Naturschützern geschehe. Zudem blieben „unter Beachtung der ökologischen Zielsetzung“ die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sowie die Jagd in der Senne möglich, erklärte Müller.
Briten ziehen Militär in 2020er-Jahren ab
Wann die Senne als Militärgelände nicht mehr benötigt wird, ist noch ungewiss. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hält aus geopolitischen Gründen an dem Trainingsgelände fest. Spekulationen, wonach die Senne mit dem Abzug der britischen Streitkräfte in den 2020er-Jahren als Truppenübungsplatz ausgedient hat, wies der Europapolitiker Elmar Brok (CDU) zurück. Er brachte aus London die Nachricht mit, dass die Briten auch nach dem Brexit Teil der europäischen Sicherheitspolitik blieben und weiter an dem Truppenübungsplatz Senne interessiert seien.
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