Coole Musik - zum Sitzenbleiben viel zu schade


Gütersloh (rebo) - Coole Musik hat es am Mittwochabend auf dem Dreiecksplatz gegeben. Viel zu cool, um im Sitzen nur mit den Beinen zu wippen oder mit den Händen auf den Biertisch zu klopfen. Aber Tanzen ist halt nicht erlaubt in dieser ungewöhnlichen Woche der kleinen Künste.

Trompeten-Nacht: die Trompeter (vorn v. l.) Lorenzo Ludemann, Rüdiger Baldauf und Joe Kraus und Bruno Müller präsentierten mit ihren Gästen auf der Dreiecksplatzbühne Musik mit Gänsehaut-Effekt

Abend zwei in der beliebten Musikwoche im Freien – die in diesem Jahr wegen Corona nur vier Tage lang ist, statt wie sonst fünf. Und wieder sind die Zuhörer ausgewählt wie am ersten Tag. Und sie müssen sich an die Vorgaben halten, was unter anderem bedeutet, bei Musik, die in Bauch und Beine fährt, brav sitzen zu bleiben. Der eine oder andere hat dann aber doch getanzt, im Schatten der Bühne. 

Didgeridoo und Maultrommel 

Die ungewöhnlichen Klänge die die Musiker der Analogue Birds Didgeridoo und Maultrommel, Schlagzeug, Gitarre und Keyboard entlockten, muteten mal psychedelisch an, wie im Stück „La Luz“. Wie in Trance hätte man sich zu den Rhythmen bewegen können – wenn man gedurft hätte. Tom Fronza, der Didgeridoo und Keyboard gleichzeitig spielte, brachte zum Ausdruck, was vermutlich alle Musiker der Woche der kleinen Künste unterstreichen können: „Es ist ungewohnt, wieder vor Publikum zu spielen. Aber schön, dass ihr da seid.“ 

Als wollten sie alles nachholen

Gemeinsam spielte er mit Alexander Lipan an der Gitarre und David Bruhn an den Drums, als wollten sie alle Auftritte nachholen, die sie in den vergangenen Monaten hatten absagen müssen. Die Zuhörer bedankten sich mit donnerndem Applaus. 

Woche für echte Musikfreunde

Währenddessen standen am Zugang zum Dreiecksplatz weitere Fans, die vor allem gespannt auf Rüdiger Baldaufs Trumpet Night waren. Denn in dieser Kleinen-Künste-Woche sind vor allem die echten Musikfreunde auf dem Platz. Sie kommen, um zuzuhören. Für die, die die Begegnung suchen, hat die Veranstaltung nur wenig Reiz. Was ist für sie die Woche der kleinen Künste ohne Bewegung auf dem Dreiecksplatz? Ohne das Treffen mit dem einen oder anderen Bekannten, der auch dort ist– wie jedes Jahr.

„Sie singt wie Whitney Houston“

Am späten Abend fuhr allen, die sich für den Mittwoch auf dem Dreiecksplatz ein Ticket reserviert hatten, die Musik durch Mark und Bein – im besten Sinne des Wortes. Die Trompeten-Nacht von Rüdiger Baldauf, mit Lorenzo Ludemann und Joe Kraus, begeisterte nicht nur Bläser-Fans. „Sie singt wie Whitney Houston“, kündigte Rüdiger Baldauf Sängerin Silvia Dias an. Er hat nicht übertrieben. Fragen Sie die Zuhörer von Mittwoch.

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