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Von Redaktion, 28.05.2012 | 06:53 Uhr
Kreis Gütersloh (gl) -Für Demokratie und Freiheit ist Maikel Nabil Sanand schon im Gefängnis gewesen: Dass das ägyptische Militär nach der Absetzung des Diktators Husni Mubarak weiter Menschenrechtsverletzungen beging, klagte er in seinem Blog vor aller Welt an – und wurde dafür verhaftet.
Ägyptisch-deutscher Dialog: Klaus Brandner diskutierte mit dem Freiheitsaktivisten Maikel Nabil Sanad (rechts) und dessen Bruder Mark.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Brandner hatte sich für die Freilassung des jungen Ägypters engagiert und eine symbolische Patenschaft übernommen. Seit Ende Januar ist der 26-Jährige wieder auf freiem Fuß – und folgte jetzt der Einladung des Verlers in den Bundestag.
„Seit Maikels Freilassung stehe ich persönlich mit ihm in engem Kontakt“, erklärte Brandner, der auch Sprecher der deutsch-ägyptischen Parlamentariergruppe ist. Anfang Mai hatte er den studierten Veterinärmediziner in Ägypten besucht und zu einer Deutschland-Reise motiviert. Und Maikel Nabil Sanad entschied sich tatsächlich für einen längeren Deutschland-Aufenthalt: Er nimmt in Erfurt ein zweijähriges Politik-Studium auf.
Brandner ließ es sich nicht nehmen, seinen politischen Paten im Bundestag zu empfangen. Sein ägyptischer Gast nutzte dort die Chance, sich detailliert über das deutsche Regierungssystem zu informieren. „Ich habe mit Maikel lange über die Vorzüge eines parlamentarischen Regierungssystems diskutiert. Ich möchte ihn dabei unterstützen, die junge Demokratie in seiner Heimat zu beleben“, erklärte der Verler.
Auch über die wirtschaftlichen und sozialen Probleme Ägyptens sprach Maikel Nabil Sanad mit Brandner. Einig waren sich beide, dass sich die wirtschaftliche Situation nur verbessern kann, wenn die Menschen neue Perspektiven aufgezeigt bekommen. „Bildung ist ein zentraler Baustein. Gerade eine Verbesserung der beruflichen Bildung würde den jungen Menschen dort zu Gute kommen. Wir Deutschen sollten hier offensiv unsere Hilfe anbieten“, so der SPD-Politiker.
Persönliche Unterstützung liegt dem Bundestagsabgeordneten für den Kreis Gütersloh besonders am Herzen: „Ich bin mir sicher, dass der direkte Kontakt für beide Seiten eine große Bereicherung ist. Die Patenschaft ist ein großer Erfolg.“ Im Bundestag hat Klaus Brandner deshalb einen Aufruf gestartet: Er möchte andere Abgeordnete dazu motivieren, ähnliche Patenschaften zu Mitgliedern der ägyptischen Demokratiebewegung aufzubauen.
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