Ein Zeichen gegen Ausgrenzung gesetzt

Von Redaktion,

Verl (matt) - „Schule der Vielfalt – Schule gegen Diskriminierung“ darf sich die Gesamtschule nennen. Sie hat ein Zeichen gegen Homophobie, Ausgrenzung und Diskriminierung gesetzt. In einer Feierstunde mit NRW-Landtagspräsident André Kuper überreichte der Projektkoordinator Frank Pohl die Plakette.

Schule der Vielfalt – Schule gegen Diskriminierung darf sich die Gesamtschule nennen. Das Bild zeigt (v. l.) den Projektkoordinator Frank Pohl, Schulleiterin Tanja Heinemann, Landtagspräsident André Kuper, Schülerin Nele Hasler und Bürgermeister Michael Esken.

Die Gesamtschule erhielt die Auszeichnung, weil dort ein besonders gutes Schulklima herrscht. „Ein besonderer Tag für unsere Schule“, sagte Schulleiterin Tanja Heinemann. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Bildungseinrichtung auf den Weg gemacht, um die Plakette zu erhalten.

Im Frühjahr zeigten beispielsweise Schüler Homophobie und sexueller Diskriminierung symbolträchtig die Rote Karte. Lehrer thematisierten Homo-, Bi- und Transsexualität im Unterricht und nahmen an Workshops und Netzwerkveranstaltungen teil. Der Lohn: Als 17. Schule in Nordrhein-Westfalen und als zweite in Ostwestfalen-Lippe ist die Verler Einrichtung Projektschule für Vielfalt und gegen Diskriminierung. Ein wichtiges Thema auch außerhalb der Schule.

Das machte die Anwesenheit von Landtagspräsident André Kuper deutlich. Das Streichorchester der Gesamtschule hatte mit Beethovens „Ode an die Freude“ sowie „Over The Rainbow“ die passenden Musik parat. „Ohne Angst verschieden sein können“, sagte André Kuper. Er stellte das zentrale Zitat der Inklusionspädagogik in den Mittelpunkt seiner Rede. Schule solle ein angstfreier Raum sein. „Akzeptanz ist eine zutiefst demokratische Angelegenheit“, betonte er. Die Akzeptanz verschiedener sexueller Identitäten sei ein Merkmal einer modernen Schule.

„Flott fallen auf dem Schulhof oder in Internetforen Sprüche wie schwul, behindert, Schlampe oder Spasti, die Betroffene ausgrenzen, benachteiligen, demütigen und entwürdigen“, stellte Verls Bürgermeister Michael Esken fest. Deswegen sei es wichtig, den Anfängen von Diskriminierung früh etwas entgegenzusetzen, wie das Beispiel von Altenas Bürgermeister Andreas Hollestein zeige, der mit einem Messer attackiert worden war. „Auch dort hat es mit Beleidigungen angefangen“, so Michael Esken.

Wie intensiv sich die Schüler mit den Themen Vielfalt und Ausgrenzung beschäftigt hatten, zeigte der Kurs „Darstellen und Gestalten“ mit Tänzen und nachgestellten Situationen zu Konflikte im Schulalltag. Die Gesamtschule hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verunglimpfungen entgegenzutreten. Damit „zur Selbstverständlichkeit wird, dass die Geschichtslehrerin mit ihrer Freundin zum Schulfest kommt“, so Tanja Heinemann.

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