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Von Redaktion, 17.05.2018 | 09:13 Uhr
Gütersloh (eff) - „Gütersloh verliebt sich“ – der mit dem positiv besetzten Namen versehene Aktionstag für sexuelle Vielfalt ist am Donnerstag auf dem Kolbeplatz bunt, musikalisch, offen und mit vielen Informationen zum zweiten Mal über die Bühne gegangen.
Regenbogen-Karten für die Liebe ohne Ressentiments: (v. l.) Heike Jahn, Norman Devantier, Tobias Gehre, Silke Vilàgosi, Sefika Gumüs, Kathleen Fuß und Chef-Organisator Stefan Matthias Pape informierten auf dem Kolbeplatz.
Die Veranstalter zeigten aber nicht nur Menschen die Rote Karte, die sich abfällig über gleichgeschlechtliche Liebe äußern, sondern setzten sich für alle Minderheiten in der Gesellschaft ein.
„Es geht um solidarisches Miteinander und Akzeptanz für Schwule und Lesben“, stellte Cheforganisator Stefan Matthias Pape klar, während er am Mittag den Aufbau der verschiedenen Stände beobachtete. Ob Frauen für Frauen, Pro Familia, Schlau Bielefeld, der CSD Münster, die Arbeiterwohlfahrt Gütersloh oder die Kreispolizei – sie alle engagierten sich beim Aktionstag. Und so erfuhren etliche Gäste und Passanten unter anderem, was es mit den Bezeichnungen Homophobie, Transgender und Transsexualität eigentlich auf sich hat.
Es gibt auch 2018 einiges zu tun
„Verschiedene Vorfälle haben gezeigt, dass es auch in Gütersloh noch viel zu tun gibt“, sagte Stefan Matthias Pape und nannte die Steinwürfe an der Brockhäger Straße vor zwei Jahren als Beispiel. Getuschel, wenn ein gleichgeschlechtliches Paar händchenhaltend durch die Stadt geht, sei noch eine harmlose Reaktion einiger Bürger. „Ich kenne Fälle, in denen solch ein Paar bespuckt wurde“, sagte Pape. Auch seien ihm junge Männer bekannt, die wegen ihrer Homosexualität aus dem Elternhaus geworfen worden seien. „Solche Vorfälle dürfen nicht verschwiegen werden“, nannte der Organisator einen Beweggrund für den Aktionstag.
„Grundrechte sind nicht verhandelbar“
Dass gerade jene Zeitgenossen, die Homosexualität ablehnen, oft solch einer Veranstaltung fernbleiben, ficht Pape nicht an. „Auch sie müssen sich der Realität stellen, dass es Menschen gibt, die nicht heterosexuell sind oder sich nicht einem bestimmten Geschlecht zugehörig fühlen.“ Es gelte: „Die im Grundgesetz festgeschriebenen Rechte sind nicht verhandelbar.“ Gleichwohl hätten sich er und sein Team von „Gütersloh verliebt sich“ auch schon Kommentare wie „Ihr seid ja alle krank“ anhören müssen.
Trommlerinnen ziehen durch die Stadt
Etwa 15 bis 20 Engagierte stellten den Aktionstag auf die Beine. Mit an Bord die Gleichstellungsstelle der Stadt Gütersloh. Die Sparkasse Gütersloh-Rietberg unterstützte finanziell. So konnte am Nachmittag auch der Auftritt der bekannten Band „Wohnzimmersoul“ realisiert werden. Am Abend zogen die Trommlerinnen „Les Baridas“ sowie die Tanzgruppe „Merga“, beide aus Bielefeld, durch die Gütersloher Innenstadt. Ein gelungenes Spektakel gegen Intoleranz und für alle Farben der Liebe.
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