Freiheits-Brandmelder von Lolek & Bolek

Von Redaktion,

Warendorf (pw) - „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Mit diesem Zitat des deutschen Malers und Grafikers Paul Klee haben sich die Urheber der Aktion „Freiheitsmelder“ in einem Bekennerschreiben an die „Glocke“-Redaktion gewandt.

Ein Denkmal ist Lolek (l.) und Bolek in Bielsko Biala (Polen) im November 2013 anlässlich des 50. Geburtstags der berühmten Comicfiguren gesetzt worden. Ob sich die in ihrem Namen agierenden Warendorfer Aktionskünstler ebenfalls ein Denkmal setzen oder eher bestraft werden, steht noch in den Sternen.

Darin erläutern sie den Hintergrund ihrer aufsehenerregenden „Kunst im öffentlichen Raum“, bleiben aber anonym. Unterzeichnet ist das Schreiben mit „Lolek & Bolek“. Dass die Kunstschaffenden in Internetforen bereits mit „Banksy“ verglichen worden sind, sei „für uns eine große Ehre“, schreiben die Schöpfer der „Brandmelder“ an „Die Glocke“. Sie geben sich bescheidener und nennen sich „Lolek & Bolek“.

Sie finden es „schade, dass schon einige Melder entfernt worden sind“. Dies zeige, dass Warendorf sehr konservativ sei, was „Kunst im öffentlichen Raum“ betrifft. Sachbeschädigung, wie Kritiker und vor allem betroffene Hausbesitzer das ungefragte Anbringen der feuerroten Brandmelder mit Freiheitsparolen geißeln, sei nicht ihre Absicht, versichern die Urheber. Vielmehr gehe es um „Gedankenanstoß und Bereicherung von Kunst in unserem monotonen und durch Hektik durchtriebenen Alltag“.

Zur Tatsache, dass der Polizei bereits eine Anzeige gegen „Unbekannt“ wegen Sachbeschädigung vorliegt, haben die Künstler eine ganz eigene Interpretation: „Die Sachbeschädigung entsteht nicht durch die Installation, sondern durch die unsachgemäße Entfernung der Melder.“ Die Urheber wollen weiter anonym bleiben zum Schutz vor „intoleranten Bürgern, die den Sinn und Zweck der Installation nicht verstehen und deuten können“. An wie vielen und welchen Standorten sie ihre Melder verteilt haben, wollen sie auch nicht verraten, weil das Suchen zum Konzept gehört: „Wir wollen die Scheuklappen der Menschen entfernen und dadurch bezwecken, dass sie offener und aufmerksamer fürs Detail durch ihren Alltag gehen, die Melder entdecken und für sich selbst den Sinn der Freiheit finden.“

Diie Polizei tappt weiterhin im Dunkeln. Laut Pressesprecherin Susanne Dirkorte sei die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, und es werde unter Einschaltung des Bezirksdiensts weiter ermittelt.

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