Gefällte Bäume sollen ersetzt werden


Everswinkel (wm) - Der Generationswechsel zeigt sich auch bei den heimischen Bäumen. So jedenfalls bezeichnet die Fraktion der Everswinkeler Bündnisgrünen den „Vitalitätshöhepunkt“, den viele auf gemeindlichem Grund gepflanzte Bäume inzwischen erreicht hätten und daher entfernt werden müssten.

Neu gepflanzt wurden von der Gemeinde in den vergangenen Monaten 100 Bäume an Wirtschaftswegen im Gemeindegebiet. In Zukunft wird nach dem Grünen-Antrag für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt. Foto: Mettelem

In der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses stellte Marion Schniggendiller (Bündnis 90 / Die Grünen) daher den Antrag, dass für jeden gefällten Baum zwei neue gepflanzt werden mögen. Bernd Schumacher, Umweltbeauftragter der Gemeindeverwaltung, hat dafür ein offenes Ohr, wie er es schon in der Vergangenheit bewiesen hat. In der Sitzung gab er allerdings auch einige Argumente preis, die die Begeisterung für ein solches Ansinnen dämpfte. Man habe zwar in Everswinkel schon viel auf diesem Gebiet gemacht und das 100-Bäume-Progamm umgesetzt („Die Glocke“ berichtete). Auch würden die bestehenden Kompensationsregeln umgesetzt. Aber der Flächenbedarf könne nicht immer generiert werden: „Die Flächen sind nicht vermehrbar“, so Schumacher. Auch setzten Nutzungskonflikte einige Grenzen. Zum einen habe er schon mehrfach Beschwerden erhalten, wenn ein Baum gepflanzt werden sollte. Zum anderen gebe es technische Einschränkungen wie verlegte Kabel und Versorgungsleitungen, vorgeschriebene Abstände, die eingehalten werden müssten und die Rücksichtnahme auf Sichtdreiecke.

Ferner müsse man bei einer steigenden Zahl von Baumpflanzung berücksichtigen, dass sich auch die Folgekosten erhöhen würden durch vermehrte Baumkontrollen, notwendige Bewässerungen oder Laubentfernung im Herbst.

Andre Gerbermann (CDU) bescheinigte in seiner Stellungnahme, dass die Gemeinde bisher alles gut gemacht habe und der Baumbestand durch die durchgeführten Nachpflanzungen nicht verloren gegangen sei. Er schlug daher auch den Kompromiss vor, dass für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt werde. Schniggendiller konnte sich auch damit arrangieren, merkte aber an: „Klimaschutz darf auch Geld kosten.“ Der modifizierte Antrag wurde einstimmig angenommen.

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