Hochsaison für Hochzeitsfotografin

Von Redaktion,

Gütersloh (gl) - Astrid Carnin ist hochkonzentriert. Auf dem Kinderspielplatz des Ems-Erlebnisparks in Schloß Holte-Stukenbrock setzt sie Stefanie Randall auf die Schaukel, zupft mal hier, mal da am weißen Hochzeitskleid und tritt dann einige Schritte zurück. Astrid Carnin drückt auf den Auslöser ihrer Kamera.

Bei den Aufnahmen ist Konzentration gefragt: Fotografin Astrid Carnin und das Brautpaar Stefanie und Robert Randal (beide 30) beim Shooting im Ems-Erlebnispark.

Wenige Tage später dürfen sich Stefanie und ihr frisch angetrauter Ehemann Robert Randall über ein wunderschönes Foto freuen, dass das Paar händchenhaltend auf der Schaukel zeigt.  „Es sind die Emotionen, die mich immer wieder berühren. Die Menschen sind an diesem Tag einfach glücklich.“ Astrid Carnin, Hochzeitsfotografin aus Leidenschaft, erklärt, warum kein Termin mit einem Brautpaar einfach nur Arbeit für sie ist. „Ich bekomme oft eine Gänsehaut, wenn der Pfarrer das Paar anspricht und sich die Brautleute beim Ja-Wort tief in die Augen sehen.“

Vom Web-Design zur Fotografin

In den Monaten April bis Oktober ist Hauptsaison für Hochzeitsfotografen. An fast jedem Wochenende sind sie zusammen mit den Getrauten an besonders schönen Orten im Kreisgebiet zu beobachten. Auch Astrid Carnin ist in diesen Tagen immer wieder unterwegs, um das Fest als andauernde Erinnerung im Bild zu bannen. Dabei ist die Gütersloherin eigentlich Pharmazeutisch Kaufmännische Assistentin. „Diesen Beruf habe ich gelernt“, sagt sie. Vor zehn Jahren begann sie, nebenberuflich als Web-Designerin zu arbeiten. Seit 2011 ist die Gestaltung von Internetseiten ihr Hauptberuf. „2008 habe ich meine erste Foto-Website ins Netz gestellt, hauptsächlich mit Pflanzen- und Fine-Art-Motiven“, erklärt Astrid Carnin. „Im Internet tausche ich mich mit anderen Fotografen aus. Irgendwann hat mich eine Kollegin gefragt, ob ich ihre Hochzeit fotografieren will.“

Bloß kein Standard

Die Fotografie habe sie schon von Kindheit an begleitet und fasziniert, ergänzt sie. „Mein Vater ist auch leidenschaftlicher Fotograf. Er hat mich als Kind oft mitgenommen.“ Bei verschiedenen Seminaren eignete sich die Mutter zweier erwachsener Töchter und Omi einer vier Monate alten Enkelin die fachlichen Kenntnisse an, um Motive möglichst spannend in Szene zu setzen. Denn Standard ist so ganz und gar nicht das Ding der Hobby-Salza-Tänzerin. „Ich würde gern mal ein Hochzeits-Shooting im Baumarkt machen“, sagt sie. Bisher hat sie dafür allerdings noch kein Paar begeistern können. Und die Idee, ein Brautpaar auf der jüngsten Pfingstkirmes in Szene zu setzen, ist schlicht und einfach am straffen Terminplan für den Tag gescheitert. „Braut und Bräutigam kommen aus Schloß Holte-Stukenbrock. Nach An- und Abfahrt hätten wir nur eine halbe Stunde Zeit gehabt. Das reicht nicht.“ Deshalb sind die Fotos am Wochenende im Ems-Erlebnispark entstanden. Auf die Frage, wann sie selbst heiratet, lächelt Astrid Carnin nur und behält die Antwort für sich. „Aber eine Kollegin, die die Fotos macht, finde ich bestimmt in meinem Netzwerk.“

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