Hof mit Platz für 100 Tiere gesucht

Von Redaktion,

Rietberg-Mastholte (sud) - Hilferuf vom Gnadenschutzhof „Sol Luna“: Die Einrichtung sucht ein neues Zuhause, weil der Pachtvertrag für den bisherigen Standort gekündigt wurde. Doch ein neues Domizil zu finden, ist für gar nicht so einfach. Schließlich wird Platz für knapp 100 Tiere benötigt.

In Zugzwang: Spätestens zum 31. Dezember 2020 muss der Gnadenschutzhof „Sol Luna“ sein Domizil an der Weststraße in Mastholte-Süd verlassen. Das Bild zeigt Gründerin Irmgard Gubitz mit Alienna Sudahl (auf Pferd Freddy) und Jette Schmitz von der Jugendgruppe

Die Kündigung flatterte „Sol Luna“-Gründerin Irmgard Gubitz vor einigen Wochen ins Haus. Spätestens am 31. Dezember kommenden Jahres müssen die Tierschützerin und ihre Mitstreiter die Hofstelle an der Weststraße in Mastholte-Süd geräumt haben. Insgeheim hoffe man zwar noch auf einen Sinneswandel des Eigentümers, sagt Irmgard Gubitz. „Aber die Suche nach einer neuen Bleibe für unsere Schützlinge ist selbstverständlich bereits angelaufen.“

Ländliche Anwesen rar gesät

Geeignete und vor allem auch verfügbare ländliche Anwesen gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. „Es ist eher die Nadel im Heuhaufen, nach der wir Ausschau halten“, sagt Irmgard Gubitz. Denn allzu weit vom jetzigen Standort entfernt dürfe das neue Domizil nicht sein. „Wir müssen weiterhin für unsere zahlreichen Kooperationspartner und ehrenamtlichen Helfer gut erreichbar sein“, unterstreicht die Gründerin des Gnadenschutzhofs.

Hintergrund

Tieren Geborgenheit geben, das ist das Ziel des vor zehn Jahren gegründeten Gnadenschutzhofs „Sol Luna“. Das Engagement der Initiatorin Irmgard Gubitz reicht jedoch wesentlich weiter zurück: Bereits seit 20 Jahren nimmt sie Tiere in Obhut. Aus ihrem privaten Engagement entstand später der eingetragene Verein Gnadenschutzhof „Sol Luna“. Die Arbeit auf dem Hof ist zusehends mehr geworden. Deshalb freut sich Irmgard Gubitz, dass sie einen festen Kreis aus etwa zehn ehrenamtlichen Helfern sowie eine engagierte Jugendtruppe hinter sich weiß. Seit mehreren Jahren bestehen Kooperationen mit der Rietberger Martinschule, der Langenberger Konrad-Zuse-Gemeinschaftsschule und dem Haus Nordhorn in Gütersloh. Mit dem Sammelbegriff „Tiergestützte Freizeitbegleitung“ ist dieses Angebot überschrieben. Es ist nach Überzeugung von Irmgard Gubitz ein Gewinn auf beiden Seiten: „Mensch und Tier profitieren gleichermaßen davon.“ Wer auf der Suche nach einer geeigneten Hofstelle behilflich sein kann, erreicht Irmgard Gubitz von „Sol Luna“ unter Tel. 0176/63643006.

Mindestens dreieinhalb Hektar Weideland benötige man, um den zurzeit 16 Pferden ausreichend Flächen zum Grasen bieten zu können. Aber auch die Ziegen, Schafe, Schweine und Esel, die bei „Sol Luna“ ebenfalls ein liebevolles Zuhause auf Lebenszeit gefunden haben, bräuchten Auslauf. Komplettiert wird die Riege der tierischen Bewohner von Hühnern, Gänsen, Katzen, Kaninchen und Hunden – wobei Letztere auf dem Privatanwesen von Irmgard Gubitz im benachbarten Benteler untergebracht sind. Alles in allem sind es aktuell 96 Tiere, die vom Gnadenschutzhof-Team betreut werden.

Ställe müssen sein

„Ställe sind ein weiteres wichtiges Thema für uns“, betont Irmgard Gubitz. Ohne feste Unterstellmöglichkeiten insbesondere für die Huftiere gehe es nicht, denn: „Eine würdige und vor allem auch artgerechte Haltung ist uns ein Herzensanliegen.“

Standort rund um Mastholte

Mastholte und die angrenzenden Nachbarorte kommen als Standorte infrage. Bislang gestaltet sich die Suche jedoch schwierig. „Gerade eben wurde uns ein Hof, der optimal für unsere Zwecke geeignet wäre, quasi vor der Nase weggeschnappt“, berichtet Irmgard Gubitz. Trotzdem gebe man die Hoffnung nicht auf: „Irgendwann werden wir bestimmt fündig.“

Grundsätzlich sei sowohl pachten als auch kaufen eine Option. Eins kommt für die „Sol Luna“-Gründerin so oder so aber nicht infrage: „Wir werden unsere Tiere niemals im Stich lassen.“

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