Inklusiver Babysitterkursus ein Erfolg

Von Redaktion,

Verl (ibe) - Zeugnisse oder Zertifikate sind für Menschen mit Handicap etwas Besonderes. „Mit einem Leistungsnachweis wird das Selbstwertgefühl gestärkt“, hat Michael Buschsieweke vom Wertkreis Gütersloh am Samstagnachmittag herausgestellt. Zum Abschluss des Qualifizierungskurses „Umgang mit Kleinkindern“ erhielten erstmals auch sechs Teilnehmerinnen vom Wertkreis ein Zertifikat.

Sechs Teilnehmerinnen mit Behinderung haben den Qualifizierungskursus „Umgang mit Kleinkindern“ im Droste-Haus abgeschlossen. Dafür erhielten sie und alle weiteren Teilnehmerinnen ein Zertifikat.

Sie hatten gemeinsam mit 13 Teilnehmerinnen des Babysitterkurses des Droste-Hauses vom 7. September bis 10. November an 50 Unterrichtseinheiten teilgenommen. Dafür wurde das seit 2007 erprobte Konzept des Kurses erweitert und verbessert, erklärt Buschsieweke.

Lehrmethoden angepasst

Die Fortbildung wurde von einem multiprofessionellen Bildungsteam begleitet, um heilpädagogische Bedarfe mit zu berücksichtigen. „Menschen mit Handicap werden meistens nur in der Produktion beschäftigt“, führte der Geschäftsführer vom Wertkreis aus. Man habe jedoch festgestellt, dass die soziale Intelligenz von Menschen mit Behinderungen besonders hoch sei. „Deshalb haben wir uns für unsere Mitarbeiter auf die Suche nach einem geeigneten Partner gemacht und das Droste-Haus gefunden“, sagt er.

Insgesamt 2500 Mitarbeiter beschäftigt der Wertkreis Gütersloh. „Wir setzen uns dafür ein, Menschen mit Behinderung als Experten für ihr Leben anzuerkennen und sie bei der Verwirklichung ihrer Pläne, Wünsche und Vorstellungen zu unterstützen“, betonte der Geschäftsführer. Da das Personal vom Wertkreis in drei additiven Kindertageseinrichtungen auch viele Jungen und Mädchen mit heilpädagogischem Förderbedarf betreue, seien die Inhalte für die speziellen Bedarfe der Teilnehmerinnen erweitert worden.

Bilanz ist positiv

Die Lerninhalte bestanden unter anderem aus: Informationen zu Rechten und Pflichten, kindlicher Entwicklung, einer erweiterten Unterweisung in Erster Hilfe und dem Themenbereich Didaktik und Methodik des Spiels. Die Absolventinnen werden in die Vermittlungskartei des Droste-Hauses aufgenommen und bei Anfrage an junge Familien vermittelt.

„Wir waren von der Kooperationsidee sofort begeistert“, sagte der erste Vorsitzende Karl-Josef Schafmeister in seiner Rede. Positiv sei besonders der Erfahrungsaustausch von den Teilenehmerinnen beider Häuser aufgefallen. „Es werden weitere Kurse folgen“, sagte Schafmeister.

Die Kursleitung hatten Fachkindergartenschwester und Familienkrankenschwester Sigrid Schlingmann, Erzieherin Ingrid Schmidt, Diplom-Pädagogin Tanja Butterweck, Heilpädagogin Simone Pankoke und Dozentinnen des Droste-Hauses übernommen. Für den Wertkreis wurde das Projekt von Katja Kosfeld, Sozialarbeiterin der Beruflichen Bildung und Fachwirtin für Erziehungswesen, begleitet.

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