Jesiden gedenken der Massaker-Opfer

Von Redaktion,

Bielefeld (dpa) - Zum Gedenken an die Opfer der Massaker an den Jesiden findet am Samstag in Bielefeld eine Kundgebung statt. Zu einem Marsch durch die Innenstadt werden laut Polizei 5000 Teilnehmer erwartet.

Jesiden aus Nordrhein-Westfalen haben in Bielefeld für Samstag eine Großdemonstration gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) angemeldet.

Vor zwei Jahren hatte die Terrormiliz Islamischer Staat im Nordirak Tausende Jesiden aus ihren Siedlungsgebieten im irakischen Sindschar-Gebirge nach Syrien verschleppt und Gewaltverbrechen an ihnen verübt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen hat die Verfolgung das Ausmaß von Völkermord erreicht.

Schon im Sommer 2014 waren angesichts der Geschehnisse Jesiden im deutschen Exil zu Tausenden auf die Straße gegangen. Nicht immer verlief das ohne Konflikte: Mehrfach gerieten seither Jesiden mit Muslimen, besonders häufig Tschetschenen gewaltsam aneinander. Am Samstag geht die Polizei aber von einem friedlichen Verlauf aus.

Die Jesiden sind ethnische Kurden. Viele von ihnen flohen in den vergangenen vier Jahrzehnten aus der Türkei und aus dem Irak. In Deutschland findet sich die größte Exilgemeinschaft. Hier leben zwischen 50 000 und 90 000 Jesiden. Die meisten leben in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, hier schwerpunktmäßig in Ostwestfalen, dem Ruhrgebiet und am Niederrhein.

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