
„Ja und Nein“, sagt der Koordinator der Aktion Rumpelkammer, Bertram Hagenkötter. Vergangenes Jahr waren bei der 50. Aktion dieser Art rund 90 Tonnen Textilien zusammengekommen – bei nasskaltem, ungemütlichem Wetter. Das war am Samstag anders und das Bilderbuchwetter beflügelte anscheinend Spender und Helfer gleichermaßen.
Im Sammelgebiet des Initiators, des Kolping-Bezirksverbands Wiedenbrück, strahlte die Sonne bei Temperaturen zwischen minus zwei und null Grad Celsius, als um 8 Uhr der großangelegte und nahezu perfekt organisierte „Run auf die Klamotten“ begann. Hagenkötter: „Wir haben 450 Helfer losgeschickt.“ 17 Kolpingsfamilien des Bezirksverbands Wiedenbrück sowie mit Marienfeld und Harsewinkel zwei Kolpingsfamilien der Diözese Münster waren im Einsatz. Ferner hatten Ortsverbände der Katholischen Landjugendbewegung ihre fleißigsten Aktiven geschickt.
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„Die Stimmung war gelöst. Die Leute waren beim Einsammeln der Spenden mit Spaß dabei: Die Sonne hat sie mobilisiert“, freute sich der Einsatzchef. Seit fünf Jahren koordiniert Bertram Hagenkötter die Aktion. Er hat diese Aufgabe immer mehr perfektioniert. Keine Pannen, keine Verständigungsschwierigkeiten, überall motivierte Helfer, die teilweise ihre Privatfahrzeuge mit Anhängern genutzt haben oder mit von Firmen und Landwirten überlassenen Lastwagen, Bullis und Treckern unterwegs waren.
Garanten für den Erfolg der Aktion sind vor allem aber zahlreiche Mitbürger, die nicht mehr benötigte Kleidung am Straßenrand deponieren und so ihren Beitrag zur Rumpelkammer leisten. „Die Säcke und Kleidertüten waren alle ordentlich gefüllt“, erklärte ein langjähriger ehrenamtlicher Sammler, der seinen Namen nicht nennen wollte, gegenüber der „Glocke“. Der Herzebrocker weiter: „Ich habe mir auch schon einmal die Finger blutig gemacht, weil Draht- und Metallreste zwischen den Klamotten waren. Aber heute sind die Leute im Zeichen des Umweltschutzes disziplinierter.“
Unterschiedlich viele Fahrzeuge waren unterwegs, in Herzebrock-Clarholz beispielsweise 7, im Stadtgebiet von Rietberg 15. Fazit: „Diese ganze Aktion wäre ohne unsere ehrenamtlich tätigen Helfer nicht finanzierbar. Das muss man sich jedes Mal aufs Neue vor Augen führen“, sagte Hagenkötter.