
„Wir haben die Stunden nicht gezählt“, sagt Pfarrer Dietrich Fricke von der Evangelischen Kirchengemeinde Rietberg mit Blick auf die von Handwerkern und ehrenamtlichen Helfern geleisteten Arbeitseinsätze. „Alle haben tatkräftig mit ins Rad gegriffen, sonst wäre diese Mammutaufgabe nicht zu stemmen gewesen“, betont der Geistliche.
Im November 2012 war das Fundament für die Halle gelegt worden. Seitdem wuchs das Gebäude, das sich am Stil einer Basilika orientiert, Stein um Stein in die Höhe. Für die 30 Meter lange und 20 Meter breite Mehrzweckhalle sowie das vorgelagerte Atrium, das als Eingangsbereich dient, wurden unter anderem 500 Kubikmeter Beton verbaut.
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Auch an anderen Stellen auf dem weitläufigen Bibeldorf-Gelände wird fleißig gearbeitet:
Hinter der neuen Halle entsteht ein Gebetsraum, den eine Jesus-Skulptur des Rietberger Künstlers Angelo Monitillo zieren wird. Vom Band soll das Vaterunser auf Aramäisch gespielt werden.
Im September sollen die Arbeiten für einen Bestattungsraum aus der Zeit Jesu Christi beginnen. Besucher erhalten Einblick in 2000 Jahre alte Begräbnisriten. Damals wurden die Leichen in Leinen gewickelt. Die knöchernen Überreste wurden später in einem Ossuarium aufbewahrt – bis zur Auferstehung der Toten am jüngsten Tag.
Das vor zwölf Jahren eröffnete und seitdem sukzessiv erweiterte Bibeldorf will die Halle für eigene Veranstaltungen nutzen, aber auch andere Verwendungsformen ermöglichen. „Am 8. September treffen sich beispielsweise 250 Mitglieder der drei Rietberger Feuerwehrlöschzüge auf Einladung der Stadt zu einer Dankeschönfeier in der Halle“, sagt Dietrich Fricke.
Für den 11. September, 19.30 Uhr, sei ein Konzert des Klezmer-Quartetts „Ensemble Noisten“ geplant und für den 18. September habe sich der Stadtrat angekündigt. Im kommenden Jahr solle die Bibeldorf-Halle unter anderem für den städtischen Neubürgerempfang, kommunale Wirtschaftstreffen sowie die „Tage des Gedenkens“ im November, zu denen auch die neue Dauerausstellung zum Judentum in Rietberg eröffnet wird, genutzt werden, informierte der evangelische Gottesmann.