
Das Provisorium (Stahlkonstruktion) kostet die Nachbarstadt Hamm, auf deren Gebiet die Lippebrücke liegt, 315 000 Euro. Läuft alles nach Plan, sind laut Mitteilung der städtischen Pressestelle die Bauarbeiten im November komplett abgeschlossen.
Mit großem Interesse werden die Aktivitäten an der Lippe von den Dolbergern beobachtet. Immerhin war die als Abkürzung gedachte Verbindung über die Lippe in der Vergangenheit recht beliebt. Das unterstreicht eine Verkehrszählung. Demnach haben früher bis zu 6000 Autos täglich die Haarener Brücke überquert. Seit der Sperrung des Bauwerks wegen Einsturzgefahr Ende 2010 müssen die Autofahrer und Radler nicht nur weite Wege in Kauf nehmen, sondern deutlich mehr Zeit aufwenden, um in die Nachbarstadt Hamm zu kommen.

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Für die Demontage der Brücke kam am Dienstag eigens ein 250-Tonnen-Teleskop-Kran aus Erwitte zum Einsatz. Zuvor mussten die Bauarbeiter allerdings das Bauwerk mit Trennschleifer, Schweißgerät und Hydraulikpressen, die bis zu 50 Tonnen drücken können, in Einzelteile zerlegen. Die 10 Meter langen, gut 1,5 Meter breiten und knapp 13 Tonnen schweren Einzelteile schwebten danach am Haken des Teleskopkrans durch die Luft direkt auf die bereitstehenden Tieflader.
„Fingerspitzengefühl ist da schon notwendig“, sagte Kranfahrer Thomas Bender (51), der im Wechsel mit seinem Kollegen Rudi Pöhler (64) das Spezialfahrzeug bediente. Tonnen schwere Teile zu bewegen sind für die beiden Spezialisten an sich Alltagsgeschäft. „Aber eine Brücke abzureißen, das kommt selten vor und ist schon etwas Besonderes“, so Bender.