
„Das geschieht alles unter realen Bedingungen“, erklärt Paolo Cipolla (30) am Donnerstag im Wahlbüro der Schule (Raum 103), in dem nicht nur eine versiegelte Urne und zwei Kabinen stehen, sondern auch Wählerverzeichnisse und Stimmzettel im Miniformat ausliegen.
Der Lehrer für Sozialwissenschaften und Englisch hat den Stein ins Rollen gebracht und sich seit Februar für eine Teilnahme eingesetzt. Das Städtische Gymnasium ist eine von 259 weiterführenden Schulen, die sich landesweit am Juniorwahl-Projekt beteiligt. Ebenfalls dazu gehören das St.-Michael-Gymnasium und die Fritz-Winter-Gesamtschule.
Bei der Premiere am Städtischen Gymnasium sind zwölf ausgewählte Klassen aus den Jahrgängen fünf bis elf am Start. Dazu gesellen sich noch viele weitere interessierte Schüler. „Alter und Nationalität spielen keine Rolle“, unterstreicht Cipolla ausdrücklich. Wichtig sei ihm, dass sich die Schüler überhaupt mit dem Thema auseinandersetzten. „Das ist Demokratieförderung pur“, ist sich der Projekt-Koordinator sicher. Zumal die Juniorwahl eingehend im Unterricht vorbereitet worden sei.
|
„Wir haben uns die Parteien angeschaut, Wahlprogramme verglichen und den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme erklärt“, so Cipolla. Des Weiteren seien Hintergrundinfos vermittelt worden, beispielsweise zum Landtag oder zu Koalitionen.

Nach der guten Resonanz liebäugeln die beiden Pädagogen schon mit dem nächsten Projekt. Zur Bundestagswahl im September haben erneut Schulen Gelegenheit, an einer simulierten Wahl teilzunehmen. Und da wollen sie wieder mit dabei sein.
Gespannt ist Cipolla auf den Ausgang der Landtagswahl. Zumal das Ergebnis der Schule, das bis Sonntagabend natürlich unter Verschluss bleibt, mit dem landesweiten Ergebnis verglichen wird. „Mal schauen, ob unser Stimmungsbarometer passt“, sagt er.