
„Es geht vor allem um Motivation, Vertrauen, Empathie.“ Seit zwei Jahren bietet die städtische Schule die Nachhilfe für Schüler an, die in Biologie, Mathe oder Deutsch noch etwas Schwierigkeiten haben, aber gewillt sind, sich zu verbessern.
Die meisten der 45 Kindern und Jugendlichen sind aus ihrer Heimat nach Deutschland geflüchtet. So wie der 16-jährige Syrer Abdul Karim, der noch fleißig deutsche Vokabeln und Grammatik paukt. „Die schnellsten Fortschritte machen die Jugendlichen und Kinder, wenn sie intensiv betreut werden“, sagt Nührenbörger.
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„Ein Lernbegleiter ist für zwei Schüler verantwortlich. So ist das Lernen effektiver“, erklärt Lisa Dunker, die selbst Lernbegleiterin ist, sich aber durchaus auch als wichtige Bezugsperson sieht. „Mit der Zeit wächst das Vertrauen. Die Schüler öffnen sich, blühen auf, werden selbstbewusster und lernen, sich zu organisieren“, betont Dunker, dass diese Faktoren vor allem für Kinder wichtig sind, die weit weg von ihrer Heimat und der Familie einen neuen Anker in ihrem Leben finden.
„Die Schüler vertrauen sich einem an. Ich pflege zu allen eine freundschaftliche Basis. Das hilft, beim Lernen erfolgreich zu sein“, berichtet Dunker, die selbst Lehramt studiert und so ihre ersten Erfahrungen auf dem beruflichen Werdegang sammelt.
„Deshalb ist es so wichtig, dass Lernbegleiter die Kinder motivieren können, dass sie authentisch sind und die Schüler auch mitreißen können“, erklärt Schulleiterin Elisabeth Suer.
Derzeit sind 17 Lernbegleiter an der Sekundarschule aktiv. „Wir wünschen uns, dass es noch mehr werden“, hofft Suer auf Verstärkung. Denn das Programm zeigt: „Die Betreuung lohnt sich.“ Auch für Abdul Karim. Durch die zusätzlichen Lernstunden findet er immer besser den Anschluss im Unterricht, versteht Fachbegriffe und kann sich ausdrücken.
„Es macht Spaß, die Fortschritte zu sehen. Aber wir haben auch eine große Verantwortung“, sagt Dunker. Eine Verpflichtung, die durch Vertrauen entsteht. „Deshalb ist die Lernbegleitung mehr als nur ein Job.“