Lebende Puppe gibt alles für ein Lächeln

Von Redaktion,

Gütersloh (jed) - Sie sind eine Sensation. Seit mehr als 25 Jahren zaubern die belgischen Künstler Olivier Taquin und Olivier Dechaveau als Les Freres Taquin mit ihrer pantomimischen Darstellung dem Publikum ein Lächeln ins Gesicht. In der Innenstadt mussten sie sich dabei besondere Mühe geben.

Vor allem die jungen Passanten ließen sich vom Spiel der Freres Taquin fesseln.

Als Gäste des Circus Roncalli begeistern die beiden seit vergangenem Donnerstag auch das Gütersloher Publikum auf dem Marktplatz. Für „Die Glocke“ sind der 1,67 Meter große Olivier Taquin und sein 30 Zentimeter größerer Partner Olivier Dechaveau zu ihren Anfängen zurückgekehrt. Mit Luftballons in der Hand unternehmen sie in der Mittagszeit einen Ausflug durch die Fußgängerzone.

Ein Küsschen zum Dank

Schnell zeigt sich: Auch weltweit prämierte Pantomime-Künstler, die das Auditorium Abend für Abend zum Lachen bringen, haben es nicht leicht. Zumindest in der hektischen Mittagszeit in der Gütersloher City. Das optisch so ungleiche Duo erregt zwar enorme Aufmerksamkeit. Zeit, um die Luftballongeschenke der beiden anzunehmen, haben aber angeblich nur die wenigsten Passanten. Einige lassen sich jedoch gern in die Darbietung einbeziehen. Ein älterer Radfahrer war offensichtlich in der Roncalli-Vorstellung und kann sein Glück kaum fassen. Er hält an, zückt sein Handy, lässt die Kamera klicken und verabschiedet sich mit einem glücklichen: „So ein toller Tag. Großartig, was ihr gezeigt habt. Nimm den Kollegen noch mal auf den Rücken. Ich habe selten so gelacht.“ Olivier Dechaveau, der ein wenig Deutsch spricht, nimmt es dankbar zur Kenntnis: „Ein Kompliment. Vielen Dank. Lob freut uns immer.“ Direkt vor seinem Geschäft läuft der Einzelhändler Wolfgang Keisinger in die Arme von Olivier Taquin. „Ihr seid spitze“, lobt der Modehaus-Wörmann-Chef und hebt den Daumen. Dieses Zeichen versteht auch der englisch-französisch parlierende Mann mit dem Zylinder. Prompt erhält Keisinger einen Kuss auf die Wange.

Zirkus-Fieber ist ansteckend

Ein paar Meter weiter treffen die beiden auf Akkordeon-Spieler Martin Rosskopp. Endlich hat Olivier Taquin als wandelnde Puppe die musikalische Untermalung, die zuvor gefehlt hat. Zu den Klängen von „La Paloma“ beginnt er mit Frack, Stehkragen und Fliege an, durch die Fußgängerzone zu ruckeln. Die Künstler sind in ihrem Element. Routiniert ziehen sie das Publikum in den Bann. Auch Isabella Kunze ist schnell vom Zirkus-Fieber gepackt. Nach einem gemeinsamen Foto mit den beiden Roncalli-Stars steht fest: „Bislang hatte ich leider keine Zeit, das hole ich aber jetzt nach.“

Vorbereitung auf den Auftritt

Nach 30 Minuten machen sich die reisenden Künstler wieder auf den Rückweg in ihre derzeitige Heimat – den Circus Roncalli. Schließlich gilt es, sich wie immer professionell auf die 16 Uhr Vorstellung am Nachmittag vorzubereiten. Dort erhalten Les Freres Taquins auch wieder die Aufmerksamkeit und den tobenden Applaus, der ihnen gebührt. Die restlichen Ballons lassen die beiden in den Himmel steigen. Schnell werden die bunten Punkte kleiner. Vielleicht berichten sie schon am nächsten Gastspielort Göttingen von der beeindruckenden Sondervorstellung des berühmten belgischen Künstler-Duos mitten in der Gütersloher Innenstadt.

Texte und Fotos von die-glocke.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Von Redaktion,