
Mit 1:7 (1:3) ging der SCW Dienstagabend gegen die Bundesliga-Reserve von Borussia Dortmund unter. Am Wetter lag es diesmal allerdings nicht. Überhaupt nicht in den Tritt kamen die Gastgeber vor immerhin 1086 Zuschauern, darunter einem stattlichen Borussen-Anhang, der ebenso wie das Team von Trainer David Wagner ganz klar den Ton angab.
Aggressiver, schneller, zweikampfstärker – so präsentierte sich der Meister-Nachwuchs aus dem Ruhrgebiet, der bis auf eine kleine Phase Mitte der zweiten Halbzeit permanent das Wiedenbrücker Tor berannte. In dem zeichnete sich trotz der Klatsche – Stadionsprecher Hans-Dieter Paschköwitz konnte sich an keine ähnlich hohe Niederlage erinnern – zumindest im ersten Durchgang SCW-Keeper Marcel Hölscher aus. Mehrfach verhinderte er einen höheren Rückstand seiner Mannschaft, die nur einmal während der gesamten Partie gefährlich vor dem Dortmunder Kasten auftauchte. Diese Chance ließ sich Spielmacher Robert Mainka nicht entgehen (38.). Doch die Freude über den 1:1-Ausgleich währte nur kurz, noch vor dem Halbzeitpfiff erhöhte der BVB auf 3:1.
Hölscher – Boachie (46. Thöle), Halstenberg, John, Rogowski – Leenemann, Kickermann (79. Studtrucker), Aosman (46. Starostzik), Mainka, Dayangan – Jansen
Langerak – Huebner, Cenik, Halstenberg, Unzola – Fring (79. Garecki), Vrancic, Hofmann, Baykan (86. Benatelli), Treude (69. Möllering) – Boyd
0:1 (5.) Boyd, 1:1 (38.) Mainka, 1:2 (40.) Unzola, 1:3 (43.) Vrancic, 1:4 (51.) Hofmann, 1:5 (84.) Boyd, 1:6 (85.) Boyd, 1:7 (89.) Hofmann
„Mitte der ersten Halbzeit hatten wir uns gefangen und den Ball gut laufen lassen, sogar den Ausgleich erzielt. Aber danach kam gar nichts mehr von uns. Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren“, fand Kapitän Mariusz Rogowski keine Erklärung für die indiskutable Leistung.
Mit verkniffenen Mienen verschwanden die Wiedenbrücker Spieler in der Kabine, manch einer knallte verärgert die Tür hinter sich zu. Die folgende Kabinenansprache dauerte diesmal etwas länger. „Wir haben uns bei den Gegentoren oft zu dösig angestellt“, erklärte Trainer Thomas Stratos die 1:7-Klatsche gegen Dortmunds Reserve. „Viel zu viele individuelle Fehler auf unserer Seite, und dann haben wir ein paar mal gepennt. Dortmund war einfach quirliger.“
„Vor einer derart tollen Kulisse solch eine Niederlage einstecken zu müssen – da fehlen mir einfach die Worte“, schüttelte SCW-Vorstandsmitglied Bernd Lübbert enttäuscht den Kopf, „es tut schon etwas weh. Vor allem, weil die Niederlage auch verdient ist. Dortmund hat deutlich schneller kombiniert als wir“.
Am Freitag folgt die nächste Partie für den SCW, bei Fortuna Düsseldorf II, „deshalb müssen wir diese Niederlage jetzt ganz schnell abhaken“, würde Kapitän Mariusz Rogowski das 1:7 am liebsten schnell vergessen.