
Hatte Güterslohs Sportkoordinator Wolfgang Grübel im Vorfeld vor Rheine gewarnt, so erlebten die mehr als 100 mitgereisten Fans, wie ihre Mannschaft vom Anpfiff weg das Kommando übernahm. Die Flock-Elf kontrollierte mit ihrem sicheren Passspiel im Mittelfeld das Geschehen nach Belieben.
Kapitän Tim Brinkmann glänzte wiederholt mit Übersicht bei seinen Pässen auf Flügelspieler Temel Hop, der zum besten Spieler der ersten Halbzeit avancierte. So war es auch Hop, der nach einer Viertelstunde mit einem Querpass auf Lennard Warweg die Gästeführung einleitete. Warweg durfte sich in aller Ruhe die Ecke aussuchen und beförderte den Ball mit viel Gefühl in den rechten oberen Winkel zum 1:0 (15.). Eine Viertelstunde später sah Hops Gegenspieler Dieckmann erneut schlecht aus, denn der Gütersloher flankte erneut vors gegnerische Gehäuse. Alexander Schiller rutschte am Ball vorbei, doch Pascal Röber vollstreckte am langen Pfosten zum 2:0 (31.). Das Duo Hop-Warweg ließ den FCG-Anhang erneut jubeln, doch der Linienrichter erkannte auf Abseits (44.).
Opitz – Eggert, Degelmann, Plucinski, Kroos – Zodrow (62. Becker), Brinkmann, Hop (82. Schröder), Warweg (74. Birkenhake), Röber – Schiller
0:1 (15.) Warweg, 0:2 (31.) Röber
Zufriedene Gesichter allerorten. Die Fans feierten endlich einmal wieder ihren FC Gütersloh auch auswärts, Trainer Dirk Flock freute sich über den vierten Sieg in Serie, denn „dadurch sind wir wieder interessant geworden. Die vielen Tore entfachen eine Begeisterung bei den Fans“. Dass es im zweiten Durchgang bei Eintracht Rheine nicht im Hurra-Stil weiterging, führte Güterslohs Trainer auf den hohen Kraftaufwand seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten zurück. „Rheine ist schließlich keine Kirmestruppe.“
Bis auf die letzten fünf Minuten – als der FCG nach der Verletzung von Pascal Röber in Unterzahl spielen musste – habe seine Mannschaft trotzdem nicht viel zugelassen, lobte Flock den Einsatzwillen. Mit Blick auf die komfortable Ausgangslage nach dem vierten Spieltag hält Dirk Flock den Ball (noch) flach. „Wir befinden uns auf einem guten Weg. Aber die zweite Halbzeit heute hat gezeigt, dass wir nicht nachlassen dürfen, sondern weiter Vollgas geben müssen“, sieht er nach wie vor Entwicklungspotenzial im FCG-Team. Als eine der größten Stärken seiner Mannschaft hat der Trainer den breit besetzten Kader ausgemacht. Nicht nur die Quantität, vor allem die ausgeglichene Qualität sorge für einen ständigen Konkurrenzkampf unter den Spielern: „Die machen sich gegenseitig Druck.“ Die Fans feierten ihren FCG gestern nicht nur mit grünen und weißen Fahnen, sondern passend zur neuen Auswärtskluft sogar mit blassblauen.