
Die Blitzwertung gewann Favorit und Blitz-Experte Frank Bellers (Rhedaer SV), der inzwischen auf klassisches Schach verzichtet und nur noch blitzt. „Es ist aufgrund der Geschwindigkeit einfach attraktiver“, betont der Bundesranglistenteilnehmer, „es geht viel um Mustererkennung im Endspiel“.
Eröffnungen müssen eingeübt und ohne Zögern gespielt werden, um Zeit für die entscheidenden Züge zu haben. Blitzpartien seien auch deshalb interessant, weil immer eine Wende möglich ist. „Das Schöne ist: Es geht immer noch was. Im klassischen Schach meist nicht“, erklärt Bellers.
Peter Scholz gewann die Gesamtwertung mit 4,5 Punkten. Einzig der Drittplatzierte Gap Punsaem (Gütersloh) rang ihm ein Remis ab. Zweiter wurde Dieter Hofene (Beelen). Den Ratingpokal für den besten Spieler unter 1700 DWZ-Punkten gewann Matthias Bergmann (Rheda), bester Senior über 65 Jahre wurde Karl-Heinz Günther (Beelen).
Der gängigen Praxis, sich in scheinbar ausgeglichenen Stellungen klassischer Partien früh auf Remis zu einigen, kann Gewinner Scholz wenig abgewinnen: „Man sollte immer versuchen, die Stellungen auszuspielen.“ Dies entspräche erstens dem Sportgedanken („Man versucht immer, im Rahmen der festgelegten Regeln die bestmögliche Leistung zu erreichen“), zweitens würde nur so ein Lerneffekt erzielt werden, so der Spitzenspieler des frisch in die Regionalliga aufgestiegenen SV Ennigerloh-Oelde.
Das beste Beispiel sei der norwegische Weltmeister Magnus Carlsen. „Er hat Schach insofern weiterentwickelt, als dass er neue Wege gegangen ist und neue Lösungen gefunden hat“, sagt Turnierorganisator Felix Eickenbusch. Über die Attraktivität des klassischen Schachs wird jedoch spätestens seit Carlsens Titelverteidigung im Herbst gegen den Amerikaner Fabiano Caruana gestritten, als die zwölf regulären Partien alle remis endeten und Carlsen im Schnellschach-Tiebreak die Entscheidung herbeiführte. Haben die Topakteure Zeit, leisten sie sich selten Fehlgriffe.
Auf Amateurniveau gibt es mehr Fehler, die Spannung garantieren. Wer dennoch Schnelligkeit mag, kann blitzen. Der Regionalpokal umfasst beides – eine gute Mischung.