Miele erweitert das Elektronikwerk

Von Redaktion,

Gütersloh (rebo) - „Ich habe die Maschinen als Student selbst manchmal zu den Kunden in den vierten Stock getragen. Ich weiß, was die wiegen.“ Dr. Norbert Walter-Borjans, SPD-Finanzminister in Nordrhein-Westfalen, hat bei einem Firmenbesuch bei Miele erzählt, welche persönliche Verbindung er zu dem Unternehmen hat.

Rundgang durch die Waschmaschinenproduktion: (v. l.) Norbert Walter-Borjans, NRW-Finanzminister, Hans Feuß (SPD Landtagsabgeordneter) und Dr. Eduard Sailer (Miele-Geschäftsführer Technik) vor einem Waschmaschinen-Modell.

„Mein Onkel hatte ein Elektorgeräte-Fachgeschäft. Da habe ich in den Semesterferien gearbeitet. Und selbstverständlich hatte meine Mutter eine Miele-Waschmaschine“, berichtete Borjans. Bei seiner Sommertour besucht der Minister Betriebe, die dazu beitragen haben, dass „Made in NRW“ auch über die Grenzen des Bundeslands hinaus zum Markenzeichen geworden ist. „Oft sind es kleinere Firmen. Miele ist bei der aktuellen Sommertour das größte Unternehmen“, erklärte Ingrid Herde, Sprecherin von Walter-Borjans, beim Rundgang durch die Produktionshalle für Waschmaschinen auf dem Werksgelände in Gütersloh.

Dr. Eduard Sailer, Geschäftsführer Technik, begleitete den prominenten Gast durch die Produktionsstraßen. Bei der Busfahrt über das Areal hatte er kurz zuvor auf die Graugießerei hingewiesen, in der die Gegengewichte für die Miele-Waschaggregate hergestellt werden. „Sie sind schwerer als die der Mitbewerber und garantieren eine ruhigere Laufleistung. Deshalb sind unsere Waschmaschinen aber auch rund 25 Kilogramm schwerer als andere.“ Woran sich Walter-Borjans eben noch bestens erinnern kann. Bei der Fahrt zur Produktionshalle wies Eduard Sailer auf die aktuelle Neubaumaßnahme auf dem Miele-Gelände hin. Auf einer Grundfläche von rund 815 Quadratmetern wird das Elektronik-Werk erweitert. „Bei der elektronischen Steuerung sind wir Vorreiter“, hob Sailer hervor.

Als der Geschäftsführer dem Finanzminister erklärte, dass Miele mit eigens hergestellten Waschmitteln die Leistung seiner Maschinen noch weiter optimieren will, fragte Walter-Borjans nach der Reaktion der Düsseldorfer Henkel Aktiengesellschaft auf solche Abstecher in andere Unternehmensbereiche. Einer der drei Hauptgeschäftsbereiche von Henkel sind Wasch- und Reinigungsmittel, und der nordrhein-westfälische Finanzminister hatte seine berufliche Laufbahn im Henkel-Produktmanagement begonnen.

Im Gespräch hatte sich Norbert Walter-Borjans zuvor mit der Miele-Geschäftsführung darüber ausgetauscht, was an steuerrechtlichen Punkten noch verbessert werden könnte oder ob es beim Thema Betriebsprüfungen Verbesserungsvorschläge gebe. „Für den Minister ist es wichtig, direkt bei den Unternehmen zu erfahren, wo etwas verbessert werden kann, um den Erfolg der nordrhein-westfälischen Wirtschaft weiter voranzutreiben“, erklärte seine Sprecherin Ingrid Herden.

Die Baumaßnahme

Neue Laborräume und Büros für die Mitarbeiter des Werks Electronic werden auf dem Miele-Gelände direkt hinter dem bestehenden Elektronikwerk errichtet. Beide Gebäude werden über eine gläserne Brücke miteinander verbunden. Der Neubau entsteht auf einer Grundfläche von 815 Quadratmetern über vier Etagen. Die Höhe von 19 Metern entspricht dem bestehenden Werk. Die Nutzfläche wird mit 2700 Quadratmetern angegeben.

516 Beschäftigte gehören zum Werk Electronic in Gütersloh. Die Entwicklung und Produktion von Elektroniken, Sensoren und Lösungen für die intelligente Vernetzung von Hausgeräten steht im Mittelpunkt der Arbeit. Die zunehmende Digitalisierung und die Einbindung von Smartphones in die Hausgerätetechnik sowie die Hausgeräte-Vernetzung habe die Erweiterung notwendig gemacht, heißt es in einer Mitteilung von Miele zum Neubau.

Rund sieben Millionen Euro investiert Miele. Geplant wurde das Gebäude von der eigenen Bauabteilung. Gebaut wird es vom Bauunternehmen Mestekemper aus Rheda-Wiedenbrück. Die Ausschachtungs- und Rohbauarbeiten haben begonnen. Die Fertigstellung ist für Juli 2017 geplant. Zunächst sollen 45 Menschen dort arbeiten. Langfristig bietet das Gebäude Platz für 100 Mitarbeiter.

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