Müntefering soll Senioren ins Boot holen

Von Redaktion,

Warendorf (ate) - Jetzt sind die Senioren in der Emsstadt gefragt: Wie sieht ein gutes Leben im Alter aus? Was wünschen sie sich von ihrer Stadt? Wie wollen sie wohnen? Welche Angebote soll es geben? – Fragen, die sich auch diejenigen stellen, die mit der Arbeit für Senioren betraut sind.

Deshalb laden der Senioren-Freizeitkreis, die Stadt Warendorf und die Volkshochschule (VHS) Warendorf zu einer Veranstaltung der besonderen Art ein: Mit prominenter Unterstützung des einstigen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering wollen sie mit den älteren Bürgern ins Gespräch kommen. Am Samstag, 7. September, wird der frühere Arbeitsminister (2005 – 2007) im Hotel „Im Engel“ in Warendorf ab 15.30 Uhr den Vortrag „Im Alter selbstbestimmt und aktiv“ halten. Zuvor wird er sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Müntefering selbst hat sich das Thema „Älter werden“ auf die Fahnen geschrieben.

Seit 2015 ist er Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen und im Interesse für Senioren unterwegs. Es sei ihm wichtig, den Menschen klarzumachen, „dass sie im Alter weiter aktiv am Leben teilnehmen und Kontakte pflegen sollen, um vital zu bleiben“, erläutert Wolfgang Stüker vom Senioren-Freizeitkreis. Und wer könne das besser rüberbringen als Müntefering „mit seiner lockeren und überzeugenden Art? – Ich kann mir keinen besseren Motor vorstellen, Senioren davon zu überzeugen, sich einzubringen“, meint Stüker.

Rolf Zurbrüggen, Leiter der VHS, erinnert daran, dass die „Begleitung des demographischen Wandels und die Seniorenarbeit ein Megathema in der Bildungsarbeit ist“, weshalb sich die VHS umfangreich engagiere.

Wo drückt Senioren der Schuh?

Doch bei dem Vortrag mit Müntefering soll es Samstag nicht bleiben: Auch von Verwaltungsseite aus rückt die „Seniorenarbeit“ verstärkt in den Blickpunkt: Iris Blume, Sachgebietsleiterin Soziales und Wohnen bei der Stadt Warendorf, wird im Anschluss an den Vortrag von Müntefering ab 16 Uhr „Aktuelle Entwicklungen der regionalen Seniorenarbeit“ vorstellen. Dabei gehe es um bestehende Angebote und Aktivitäten in Warendorf und den Ortsteilen für ältere Menschen, kündigt sie am Dienstag bei einem Pressegespräch an. Sie und die Mitveranstalter hoffen, dass sich danach eine rege Diskussion mit den Zuhörern entwickelt. Moderiert wird sie von Markus Bußmann von Radio Waf.

„Wir würden gern Resonanzen aus dem Publikum bekommen“, sagt Blume mit Blick auf die Situation der Senioren vor Ort. Miteinander reden und nicht übereinander, lautet die Devise: Man wolle wissen, wo der Schuh drückt und Ideen für Verbesserungen in die zuständigen Arbeitskreise hineintragen. „Wir sind offen für Lob, aber genauso für Kritik und Ideen“, betont sie.

Wohnraum und Angebote fehlen

Denn rund läuft es in der Seniorenarbeit noch lange nicht. Blume nennt zwei große Herausforderungen. Erstens: „Es gibt zu wenig bezahlbaren, barrierearmen beziehungsweise -freien Wohnraum. Wir brauchen alternative Wohnkonzepte, Grundstücke, Mietprojekte und Investoren.“ Und zweitens: „Es gibt in Warendorf zwar sehr viele Angebote unter der Woche – sei es im Sport, in der Bildung, im Freizeitbereich. Aber wenig bis keine am Wochenende. Und nicht immer möchte jeder sofort in einen Verein eintreten, sondern sucht auch zwanglose Angebote, Gleichgesinnte treffen zu können.“

Anmeldungen für die Veranstaltung im Hotel „Im Engel“ am Samstag, 7. September, nimmt Wolfgang Stüker, Telefon 02581 / 633129, entgegen.

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