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Von Redaktion, 30.10.2013 | 18:25 Uhr
Oelde (rh) - Sturmtief „Christian“ hat sich verzogen. Über der Wiese am Oelder Robert-Schuman-Ring scheint am Mittwoch die Sonne. Die dunklen Wolken in den Köpfen der Mitglieder der Zirkusfamilie Trumpf sind aber noch da. Nachdem der Sturm das Zelt zerstört hat, steht der Zirkus vor finanziellen Problemen.
Intensives Gespräch im Zirkuswagen in Oelde: Sabrina Trumpf und Ilona Brumbach-Trumpf erläutern Dr. Jörg Hennig und Dr. Silke Frühmorgen (v. l.) die Notlage des Familienbetriebs.
Doch nach der Berichterstattung der „Glocke“ zeigt sich schon jetzt auch eines: Viele Oelder wollen helfen. Zu ihnen gehört Dr. Jörg Hennig. Wären sie Musiker, würden sie ein Benefizkonzert geben, sagt er. Als Ärzte haben er und Dr. Silke Frühmorgen eine medizinische Idee: Firmen, die dem Zirkus helfen möchten, bieten sie Leistungen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement mit niedrigerem Honorarsatz an. Außerdem bietet der Sportmediziner Sportlern Untersuchungen ihrer Fitness an. Spendenwillige könnten dafür auch Gutscheine erwerben. Die Einnahmen aus beiden Angeboten gehen an den Zirkus. Informationen finden Interessierte unter www.dr-hennig.info/spendenaktion oder 02522/5656. Die Mediziner stehen mit ihren Hilfsangeboten nicht allein: Ein Landwirt hat 25 Heuballen für die Tiere gespendet; zwei Säcke mit Spezialfutter sind ebenfalls schon abgegeben worden. Eine Oelderin habe Süßigkeiten für die Kinder sowie eine kleine Geldspende gebracht, berichtet die Familie. Ein freundliches Angebot aus Lette für ein Winterquartier hätten sie leider ausschlagen müssen, da der Platz nicht ausreiche. Mehr als zehn Wagen müssen unterkommen, außerdem die Tiere.
Zelt nicht zu reparieren
Das größte Problem aber bleibt das Zelt. „Es geht um unsere Existenz“, erklärt Ilona Brumbach-Trumpf. Denn nun stehe fest, dass eine Reparatur nicht möglich sei. „Die würde der TÜV nicht mehr absegnen.“ Die Zirkusfamilie hat ein Angebot für ein gebrauchtes Zelt bekommen – es soll 6000 Euro kosten. Das Geld aber hat der Zirkus nicht. Geld für eine entsprechende Versicherung sei nie da gewesen. Nur für den Fall, dass Gäste zu Schaden kämen, seien sie versichert.
Artisten für Feiern buchen
Das fehlende Zelt macht einen normalen Zirkusbetrieb unmöglich. Doch um Geld zu verdienen, würden die Artisten des Zirkus Trumpf auch bei Geburtstagen, bei Feiern von Firmen oder in Schulen auftreten. Wer den Zirkus buchen oder anderweitig helfen will und wer ein mögliches Quartier für den Winter kennt, kann sich unter 0174/6912139 an die Familie wenden oder sie am Robert-Schuman-Ring besuchen.
Falsche Sammler sind unterwegs
Offenbar gibt es in Oelde Zeitgenossen, die statt zu helfen, die Notlage des Zirkus ausnutzen wollen. Wie die Zirkusfamilie erfahren hat, sind junge Männer unterwegs, die vorgeben, für den Zirkus zu sammeln. Zu diesem Zweck zeigen sie Ermäßigungskarten vor, die der Zirkus vor Tagen zu Werbezwecken ausgelegt hat. Die Zirkusfamilie betonte gegenüber der „Glocke“ ausdrücklich, dass sie mit den Sammlern nichts zu tun habe.
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