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Von Redaktion, 13.07.2012 | 18:39 Uhr
Verl (rast) - „Gut war’s“, erklärt die kleine Miriam in ihrer verhaltenen Art kurz und knapp. Und auch Juliane, Sophie und Simon gehören zu den Kindern, die erst eine Weile brauchen, um aufzutauen. Oft entscheidende Momente, in denen sich andere den Raum verschaffen, der ihnen hinterher fehlt.
pferd
In einem Ferienkursus testeten sie jetzt ihre Fähigkeit zur Selbstbehauptung auf dem Pferdehof Buschmann. Bereits im vergangenen Sommer hatte das Angebot unter Leitung der Heilpraktikerin im Bereich Psychotherapie, Melanie Westerheide, stattgefunden. Damals noch mit acht Kindern pro Gruppe. Um intensiver arbeiten zu können, hat Melanie Westerheide sich entschlossen, das Konzept zu ändern und nur noch vier Kinder anzunehmen.
An zwei Tagen mit je anderthalb Stunden fand der Kursus statt. Gearbeitet wird gemeinsam mit einem Pferd. „Das Tier muss sozialisiert sein und gute Manieren haben“, erklärt Melanie Westerheide. Allerdings dürfen die guten Manieren auch nicht so weit gehen, dass das Tier sich alles gefallen lässt. Einen eigenen Kopf soll es schon haben, denn die Kinder sollen lernen, sich gegen das Tier durchzusetzen. „Pferde sind absolute Körpersprachler“, erklärt die Heilpraktikerin. So spürt ein Pferd sofort die Unsicherheit des Menschen und reagiert entsprechend bestimmender.
Das Tier fungiert damit als Spiegel für das Verhalten seines Gegenübers. Gleichzeitig geschieht das völlig wertfrei. Es gibt keine mahnenden Worte, etwas anders zu machen. Aktion – Reaktion lautet hier die einfache Spielregel. Die Teilnehmer sollen lernen, stimmlich und körpersprachlich etwas darzustellen und dem 600 Kilogramm schweren Pferd einen Gegenpol zu bieten. Hier wird schnell klar, dass das gegenseitige Lesen der Gesten wichtig ist. Egal ob Tier oder Mensch – jeder braucht seinen Raum. Und es gilt die Grenzen auszuloten, ohne die entstehende Situation als unmögliche Belastung zu empfinden.
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