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Von Redaktion, 07.05.2012 | 17:15 Uhr
Kreis Gütersloh (din) - Mit Verletzungen ist eine Radfahrerin am Montagmorgen ins Klinikum Gütersloh eingeliefert worden. Die 36-Jährige war auf der Marienfelder Straße in Gütersloh auf der linken Seite entgegen der Fahrtrichtung gefahren und mit einem Auto kollidiert, das aus der Kronenstraße kam.
An der Blessenstätte wies Polizeioberkommissar Egon Pieper Radfahrer auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr hin.
Solche Unfälle sind es, die seit fünf Jahren die Polizei im Kreis Gütersloh bewegen, Radfahrern bei der „Aktion Speiche“ auf die Finger zu schauen. Auch an diesem Montag schwärmte die Polizei aus und richtete kreisweit bei einer Schwerpunktaktion das Augenmerk auf Radler. Zwischen 11 und 17 Uhr waren an die 70 Polizeibeamte auf den Beinen und kontrollierten an etwa 35 Stellen in Gütersloh und den anderen Kommunen des Kreises.
„Wir haben im Kreis Gütersloh eine hohe Anzahl von verletzten Radfahrern“, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) bei einem Ortstermin vor der Gütersloher Stadtbibliothek. Bei einem Drittel aller Unfälle seien Radfahrer beteiligt. 2010 waren es in einem schlimmen Jahr mehr als 600 Fälle, fünf Radfahrer starben. „Das wollen wir so nicht hinnehmen“, sagte der Landrat. Es gehe nicht um Verwarngelder, sondern um mehr Sicherheit im Straßenverkehr, ergänzte Polizeidirektor Jörg Waßmuth.
Es geht aber nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Fahrraddiebstähle. „Die Zahl ist zurückgegangen, aber immer noch zu hoch“, klagte Adenauer. 2011 wurden im Kreis 2574 Fahrräder gestohlen. Früher waren es schon mal fast 3000. Die Aufklärungsquote liegt bei etwa zehn Prozent. Die Chancen steigen mit einer Registrierung des Zweirads bei der Polizei. In ihrem Verzeichnis sind zurzeit etwa 112 000 Fahrräder von geschätzt mehr als 250 000 registriert. „Wir empfehlen das“, sagte der Leitende Polizeidirektor Karsten Fehring.
Wer gestern im Kreis mit dem Fahrrad unterwegs war, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Polizei angesprochen worden sein. Häufige Fehler sind das Fahren auf der falschen Straßenseite, auf Gehwegen, das Benutzen des Handys oder auch Alkohol im Blut. Darüber hinaus kontrollierten die Beamten Bremsen, Lampen und Rahmennummern.
Mittags war der Polizei bereits ein Radfahrer ins Netz gegangen, der aus anderen Gründen per Haftbefehl gesucht worden war. Die Verwarngelder bei den genannten Delikten liegen zwischen 5 und 70 Euro. Fehring aus Erfahrung: „Es gibt genügend Kampffahrer, die überhaupt keine Rücksicht nehmen.“
Bis zum Nachmittag hatte die Polizei in Gütersloh 150 Radfahrer überprüft, in Rheda-Wiedenbrück etwa 140. In der Kreisstadt wurden 88 Verwarngelder wegen falscher Straßenbenutzung ausgesprochen, in Rheda-Wiedenbrück keins. In Gütersloh gab es 22 weitere Verwarnungen, in Rheda-Wiedenbrück 52. Insgesamt fünf Briefe werden an Eltern verschickt, deren Kinder wegen eines Verstoßes angehalten wurden.
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