Arabi: „Die Kirche im Dorf lassen“

Arminia Bielefelds Sportchef Samir Arabi ist einer der Architekten des Aufschwungs. Durch die jüngsten Niederlagen lässt er sich nicht aus Ruhe bringen, sagt aber auch: „Wir müssen hellwach sein.“
Bild: Dünhölter
: Nein, wir sollten die Kirche im Dorf lassen. In Cottbus haben außer Köln bislang alle verloren, Leverkusen spielt in der Champions League, und Kaiserslautern ist einer der großen Aufstiegsfavoriten. Wir sind Aufsteiger und standen vor zwei Jahren kurz vor der Insolvenz. Danach hatten wir fast 20 Monate lang nur Erfolg. Dass es in der 2. Bundesliga nicht immer so weitergeht, sollte jedem klar sein. Trotzdem müssen wir hellwach sein und aufpassen, dass das Ganze nicht kippt.
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: Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Die eine heißt Francky Sembolo, der in der öffentlichen Wahrnehmung allerdings schlechter wegkommt als er es verdient hat.
: Ich kann das nicht nachvollziehen, weil Francky noch gar keine richtige Chance hatte, sich zu präsentieren. Er hat in der vergangenen Zweitliga-Saison für Absteiger Regensburg acht Tore in 32 Spielen erzielt und wird derjenige sein, der Fabian Klos ersetzen soll. Unser Vertrauen hat er.
: Nicht unbedingt. Wir haben speziell für Aalen eine taktische Alternative ausprobiert, wollen uns dabei aber noch nicht in die Karten schauen lassen. Perspektivisch gesehen ist Sembolo jedoch der Klos-Vertreter. Allerdings bleibt festzustellen, dass unsere Probleme nicht im Tore schießen liegen.
: Hochgerechnet auf die ganze Saison wären das über 60 Gegentreffer. So viele Tore kannst du als Aufsteiger gar nicht schießen, um trotzdem die Klasse zu halten. Daran müssen wir arbeiten.
: Das war ein schleichender Prozess. In den ersten vier, fünf Spielen waren wir defensiv kompakter. Dann hat die Mannschaft gesehen, dass sie in der 2. Liga mithalten kann und in diesem Gefühl, in dieser Euphorie die Defensivaufgaben ein wenig vernachlässigt. Wir haben Cottbus und Leverkusen phasenweise einen offenen Schlagabtausch geliefert und dafür Lob erhalten – aber verloren. Mir war das etwas zu viel begeisterndes Hin und Her.
: Weil wir genügend Qualität im Kader haben, eine Einheit sind und mit den Zuschauern im Rücken insbesondere in der Schüco-Arena ausreichend Punkte holen werden.