
Ein Feld am Ortsrand von Rüthen (Kreis Soest) war im September 2008 abgesperrt. Auf der Fläche hatte ein Landwirt einen mit Industriemüll verschnittenen Bodenverbesserer der mittlerweile insolventen Firma GW Umwelt aus Borchen bei Paderborn aufgebracht.
In Abstimmung mit Staatsanwaltschaft und Verteidigern wird das Gericht voraussichtlich die Einstellung des Verfahrens gegen Geldbußen vorschlagen.
In dem Prozess müssen sich ein Unternehmer aus Borchen bei Paderborn und sein Betriebsleiter verantworten. Außerdem sitzen mehrere belgische Geschäftspartner der Männer auf der Anklagebank. Sie sollen zwischen 2003 und 2006 große Mengen mit Gift und Schwermetallen belastete Klärschlämme aus Belgien und den Niederlanden als „Bodenverbesserer“ geliefert haben.
Empfänger waren Landwirte aus NRW, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Von Feldern im Sauerland war die als krebserregend geltende Industriechemikalie PFT (Perfluorierte Tenside) ausgewaschen worden und hatte unter anderem das aus der Ruhr gewonnene Trinkwasser belastet. Die bei Behörden, Kommunen und Trinkwasser-Versorgern entstandenen Schäden gehen in die Millionen.
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in NRW könnte Donnerstag abgeschlossen
sein.
Als sie von der möglichen Einstellung gehört habe, sei sie einfach nur wütend geworden. „Ich will mir das persönlich im Gerichtssaal anhören“, sagte sie am Mittwoch. Henne arbeitet als Sachbearbeiterin im Umweltamt des Ennepe-Ruhr-Kreises in Schwelm. Bei ihrer Arbeit habe sie häufiger mit Straftaten im Umweltbereich zu tun. „Wenn wir jemanden erwischen, der einen Kanister Altöl illegal entsorgt, bekommt der die volle Härte des Gesetzes zu spüren.“
Im PFT-Skandal gehe es um Umweltkriminalität in großem Stil, aber die Verantwortlichen könnten sich aus der Verantwortung stehlen. Ihr sei es nur durch einen langen und teuren Prozess gelungen, ihren Teil der belasteten Fläche an den Pächter abzugeben. „Wegen der Prozesskosten habe ich noch reichlich Schulden, die ich noch neun Jahre abzahlen muss“, berichtet Henne.